Mordversuch in mehr als 80 Fällen

Er wollte die Triebwerke im Flug abschalten: Das ist über Pilot Joseph E. bekannt

Pilot Joseph E.  soll versucht haben, während eines Fluges die Motoren abzustellen.
Pilot Joseph E. soll versucht haben, während eines Fluges die Motoren abzustellen.
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„Er ist so ein netter Typ“
Wer ist der Mann, der auf einem Flug der Alaska Airlines von Everett nach San Francisco als mitreisender Pilot plötzlich die Triebwerke ausschalten wollte? Und was brachte den 44-Jährigen dazu? Inzwischen sickern erste Details zur Identität des Mannes durch. Nachbarn beschreiben den Familienvater als „netten Typ“ von nebenan und „immer hilfsbereit“.

Schockmoment auf Alaska-Airlines-Flug: Wollte Pilot Joseph E. die Maschine abstürzen lassen?

Es passierte am Sonntag auf dem Inlandsflug 2059 der Alaska-Airlines-Tochter „Horizon Air“ in den USA. Joseph E. reiste auf einem Klappsitz im Cockpit mit seinen Kollegen mit - eine gängige Praxis. Als sich die Maschine über der US-Westküste befand, griff der 44-jährige plötzlich zum Armaturenbrett und versuchte, die Triebwerke abzuschalten. Pilot und Co-Pilot des Flugzeugs verhinderten die Katastrophe. Die Passagiere wurden über einen „psychischen Zusammenbruch“ und die anstehende Notlandung informiert. Das Flugzeug wurde nach Portland im US-Bundesstaat Oregon umgeleitet.

Die Polizei nahm Joseph E. sofort fest. Ihm wird Gefährdung des Flugverkehrs und versuchter Mord in 83 Fällen vorgeworfen – für jede Person an Bord der Maschine.

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Nachbarn über Pilot Joseph E.: „Er mochte seine Arbeit“

Nachbarn beschreiben den Piloten als liebevollen und netten Familienvater.
Nachbarn beschreiben den Piloten als liebevollen und netten Familienvater.
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Mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt er Medienberichten zufolge im kalifornischen Pleasant Hill. Seine Nachbarn beschreiben ihn als „liebevollen Familienvater“ und „hingebungsvollen Ehemann“. „Er ist so ein netter Kerl“, sagte Nachbar Ed Yee dem Sender CNN. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendetwas tun würde, was irgendjemandem schaden würde“, so Yee weiter.

Andere erzählen US-Medien, der 44-Jährige habe mit seinen Kindern immer Basketball auf einem Platz gespielt, den er extra für sie gebaut habe. „Er lud uns Nachbarn zu Partys ein“, zitiert die „Daily Mail“ einen weiteren Anwohner. Auch Nachbar Lou Rossi, ein pensionierter Soldat der US-Luftwaffe, ist geschockt über den vermeintlichen Vorfall. „Alles, was ich tun kann, ist, für seinen Charakter zu bürgen“, sagte er der Daily Mail. Er habe sich öfter mit Joseph E. über Flugzeuge und seinen Beruf unterhalten. „Er schien seine Arbeit wirklich zu mögen“, so Rossi.

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Aubrey Gavello und Alex Wood waren an Mord der Maschine. Sie saßen in Reihe 1, also direkt hinter dem Cockpit. Das junge Paar erzählte im CNN-Interview, es habe keine Panik an Bord der Maschine gegeben, alles sei ruhig abgelaufen. „Eine Flugbegleiterin hat irgendwann über den Lautsprecher gesagt, dass es ein Problem gibt und das Flugzeug sofort landen muss“, sagte Gavello. „Sie hat nicht gesagt, was los ist. Aber sie hat uns versprochen, dass wir sicher sind“.

Nach der Landung seien mindestens fünf Beamte gekommen und hätten den Mann aus dem hinteren Teil des Flugzeugs nach vorne zum Ausgang begleitet. „Er war an den Händen gefesselt“ und habe keinen Widerstand geleistet, so Gavello. (sbl)

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