Zwanzigjährige stirbt bei Demonstration in Großstadt Karadsch

Nach Tod durch Polizeikugeln: Wird Hadis Najafi zum Symbol für die Proteste im Iran?

Wird sie das Gesicht der Proteste gegen die Proteste im Iran? Die 20-jährige Hadis Najafi wurde in der Großstadt Karadsch von Sicherheitskräften erschossen. Ein von der Journalistin und Frauenrechtlerin Masih Alinejad veröffentlichter Post zum Tod der jungen Frau findet große Beachtung in sozialen Medien und wird fleißig geteilt und kommentiert. Unterdessen dauern die landesweiten Proteste an, die durch den Tod der Teheranerin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam ausgelöst wurden.

"Hadis Najafi muss ein weiteres Symbol wie #MahsaAmini werden"

Die Journalistin Alinejad twitterte zum Tod von Hadis Najafi, diese müsse „ein weiteres Symbol wie #MahsaAmini werden, weil sie angesichts der Tyrannei nicht geschwiegen hat.“ Weiter schreibt die engagierte Frauenrechtlerin: „Sie wurde für das Verbrechen getötet, gegen den brutalen Tod von Mahsa zu protestieren. Ich fordere die Welt auf, auch die Stimme von Hadis Najafi zu sein.“ Sie schließt mit den Worten: „Ein wahre Heldin.“

Das Portal „iranwire.com“ berichtet, Hadis Najafis Schwester habe Alinejad erzählt, die junge Frau „war gebrochen wegen des Todes von Mahsa Amini.“ Keine 14 Tage später starb sie selbst, getötet von sechs Polizeikugeln, so die Journalistin.

"Unsere Haare werden islamische Diktatoren stürzen“

Die türkische Webseite „bianet“ listet weitere Fälle von Frauen auf, die bei den jüngsten Protesten im Iran ums Leben kamen. Dort heißt es, diese Frauen hätten sich alle geweigert, ein Kopftuch zu tragen. In dem Twitter-Video von Masih Alinejad ist zu sehen, wie sich Hadis Najafi die Haare zu einem Zopf bindet, ehe sie sich einer Menschenmenge anschließt.

Dazu kommentiert die Journalistin: „Diese Iranerin bereitet sich darauf vor, den Sicherheitskräften von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Das iranische Regime hat Waffen und Kugeln, aber sie haben Angst vor unseren Haaren.“ Sie fordert: „Lasst uns eine Haarrevolution haben. Unsere Haare werden islamische Diktatoren stürzen.“

Die 22-jährige Mahsa Amini war vor etwas mehr als einer Woche in Teheran von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie angeblich gegen die strenge islamische Kleiderordnung verstoßen und ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen hat. In der Haft bekam sie Herzprobleme, sie starb am 16. September.

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Solidarität mit Mahsa Amini

An undated picture obtained from social media shows Mahsa Amini. IranWire/via REUTERS  THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. MANDATORY CREDIT. NO RESALES. NO ARCHIVES.
Undatierte Aufnahme von Mahsa Amini aus den sozialen Medien
IranWire via REUTERS, IRANWIRE

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