Nach massiven Beschwerden
Verbraucherzentrale fordert Entschädigung für Postbank-Kunden

Die Postbank bekommt immer mehr Druck.
Nach massiven Beschwerden fordert die Verbraucherzentrale eine Entschädigung der Betroffenen, sogar die Politik mischt sich jetzt ein.
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Nach IT-Umstellung massive Beschwerden von Postbank-Kunden
Was ist passiert? Im Rahmen einer IT-Umstellung wurden seit dem vergangenen Jahr schrittweise zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer Plattform zusammengeführt.
In den vergangenen Monaten häuften sich die Beschwerden von Postbank-Kunden. Zuletzt meldete der Konzern große Fortschritte bei der Behebung der Probleme. Das betreffe besonders Pfändungsschutzkonten, auf denen verschuldete Menschen Guthaben vor der Pfändung schützen können, und Auszahlungen von Baufinanzierungen bei der DSL-Bank, sagte ein Sprecher.
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Doch nach den massiven Beschwerden von Kunden der Deutsche-Bank-Töchter Postbank und DSL-Bank werden jetzt Rufe nach einer Entschädigung der Betroffenen lauter.
FDP schlägt 150 Euro Entschädigung vor
Gesperrte Konten, nicht ausgeführte Mietüberweisungen oder verzögerte Anschlussfinanzierungen könnten schwerwiegende Folgen haben, warnt die Verbraucherzentrale. „Doppelt fatal“ sei es, wenn Kunden bei solchen Problemen keine schnelle Hilfe bekämen. Verbraucher hätten berichtet, dass sie widersprüchliche Aussagen von Mitarbeitenden des Kundeservices bekämen, erklärt Verbraucherschutz-Chefin Ramona Popp.
Der Postbank-Ärger erreicht sogar die Bundesregierung. Die verbraucherpolitische Sprecherinnen der Ampel-Bundestagsfraktionen schrieben in einem Brief an Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: „Wir als verbraucherpolitische Sprecherinnen der regierungstragenden Ampel-Fraktionen fordern Sie auf, den Menschen, denen durch Ihr Handeln oder Ihre Untätigkeit Unrecht widerfahren ist, freiwillig eine angemessene Entschädigung zukommen zu lassen“, berichtet die Zeit.
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Die FDP-Politikerin Judith Skudelny hält demnach für Menschen, die monatelang nicht an ihr Geld kamen, eine Pauschale von 150 Euro pro Person für angemessen.
Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte von der Deutschen Bank, Verbraucher schnell und unbürokratisch zu entschädigen und einen vollständigen Schadensausgleich schriftlich zuzusichern. (dpa/aze)