Nach Höhenflug in allen Umfragen

Versucht Olaf Scholz schon jetzt seine Koalitionspartner zu umgarnen?

Nach dem ersten Kanzler-Triell hat die heiße Phase im Bundestagswahlkampf offenbar richtig Fahrt aufgenommen. Während Armin Laschet in der CDU-Parteizentrale sein „Kompetenz-Team“ vorstellt, macht Olaf Scholz sich schon mal auf die Suche nach möglichen Koalitionspartnern.
+++ Triell-Botschaft an die Wähler: Das versprechen Laschet, Baerbock und Scholz +++

Scholz flirtet mit FDP und Grünen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat der FDP und den Grünen bei einer Diskussionsrunde der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ indirekt Avancen gemacht. Auf die Frage, welche zwei Anwesenden er mit auf eine Hausboot-Tour nehmen würde, nannte Scholz am Montag bei der Runde der „Märkischen Allgemeinen“ die FDP-Direktkandidatin Linda Teuteberg und Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Allerdings erwähnte er zunächst statt Baerbock die CDU-Kandidatin Saskia Ludwig.

„Ich würde Frau Teuteberg und Frau Ludwig, äh, Frau Baerbock mitnehmen.“ Und warum? „Ich glaube, dass wir uns nett unterhalten können und dass wir es auch hinkriegen, das Boot zu steuern.“

Scholz hat sich bisher nicht ausdrücklich zur Frage möglicher Koalitionen geäußert. Scholz, Baerbock, Teuteberg und Ludwig treten im Wahlkreis Potsdam für ein Direktmandat an. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und FDP gilt als rechnerisch mögliche Option nach der Bundestagswahl.

Die letzten Umfragen sahen Scholz sogar erstmals deutlich mit fünf Prozentpunkten vor Armin Laschet und der Union.

Laschet versucht Scholz im Kanzler-Triell festzunageln

Auch eine andere Regierungskoalition will Olaf Scholz weiterhin nicht ausschließen. Auf die Frage im ersten Kanzler-Triell bei RTL, ob sich Scholz eine Koalition mit der Linkspartei vorstellen könne, wich der Sozialdemokrat immer wieder aus.

Auch als ihn Unionskandidat Armin Laschet versuche auf eine Antwort festzunageln, drückte sich Scholz vor einer Antwort. „Das ist jetzt nicht ihr Ernst, Herr Scholz“, polterte daraufhin Laschet. „Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die Linke diese Dinge, die sie hier gerade vorgetragen haben, teilt.“

Zuvor hatte Scholz noch gesagt, dass ihm ein Bekenntnis zur Nato bei all seinen möglichen Koalitionspartnern wichtig sei. Es gehe dabei um „Prinzipien“.