Nach Frachterunglück vor Helgoland

Havariekommando: Keine Hoffnung mehr für vermisste Seeleute!

von Sarina Sprengelmeyer und Nicklas Just

Die Einsatzkräfte haben keine Hoffnung mehr, die Vermissten lebend zu finden.
Am Mittwochmittag (25. Oktober) kommt die Nachricht, vor der sich alle gefürchtet haben: Das Havariekommando geht davon aus, dass die vier Seeleute tot sind. Nach der Kollision mit dem Tanker Polesie ging ihr Frachtschiff Verity am Dienstagmorgen unter - seitdem fehlt von ihnen jede Spur. In einem dramatischen Wettkampf gegen die Zeit, hatten die Einsatzkräfte Tag und Nacht nach den Schiffbrüchigen gesucht.

Was mit den vier Vermissten passierte, ist weiter unklar

Bis in die Nacht hatten Einsatzkräfte am Dienstag nach den vier Vermissten in der Nordsee gesucht. Zwei Crewmitglieder der Verity konnten zuvor aus dem Wasser gerettet werden – ein Seemann wurde tot gefunden. Insgesamt sieben Menschen waren an Bord des gesunkenen Frachters. Ihre Überlebenschancen standenn schlecht, sagt RTL-Experte Dr. Specht.
Weil die Einsatzkräfte und Rettungstaucher die Nordsee im Bereich zwischen Helgoland und Langeoog am Dienstagabend bereits engmaschig abgesucht haben, stellen sie die Suche in der Nacht ein.

Lese-Tipp: Hoffnung nach Schiffskollision bei Helgoland: Vermisste Seeleute könnten Überlebensanzüge tragen

Im Video: Reporterin Sarina Sprengelmeyer über die Überlebenschancen und Rettungspläne am Mittwoch

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Die 22 Crewmitglieder der Polesie blieben unverletzt

dpatopbilder - 25.10.2023, Niedersachsen, Cuxhaven: Das Frachtschiff «Polesie» wird in der Nacht von zwei Schleppern an den Kai der Seebäderbrücke gezogen. Nach der Kollision von zwei Frachtern auf der Nordsee vor Helgoland sind die vier vermissten Menschen der siebenköpfigen Besatzung noch nicht gefunden worden. Foto: Jonas Walzberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Am frühen Mittwochmorgen erreicht die Polesie Cuxhaven.
jwp sei, dpa, Jonas Walzberg

Das Unglück ereignete sich am frühen Dienstagmorgen. Die Frachtschiffe Polesie und Verity stießen aus noch ungeklärter Ursache zusammen. Das Havariekommando geht davon aus, dass die Verity durch den Zusammenstoß gesunken ist.

Lese-Tipp: Nach Frachter-Kollision in der Nordsee: Kreuzfahrtschiff Iona setzt seine Fahrt fort

Zahlreiche Schiffe waren im Einsatz, um die Schiffbrüchigen zu bergen. Die Polesie konnte mithilfe eines Schleppers nach Cuxhaven fahren. Die 22 Menschen an Bord seien unverletzt.

Im Video: Reporterin Sarina Sprengelmeyer über die weiteren Pläne zum gesunkenen Frachter

Im Wrack befinden sich 1.300 Kubikmeter Diesel

Der Krisenstab wird jetzt entscheiden, wie es am Mittwoch weitergeht: Denn die gesunkene Verity liegt in 30 Meter Tiefe und hat 1.300 Kubikmeter Diesel geladen.

Wie stark das Schiff beschädigt ist, und ob der Kraftstoff abgepumpt werden muss, war am Mittwochmorgen noch unklar. Nach der humanitären Katastrophe droht jetzt also auch noch eine Katastrophe für die Umwelt.