Gewagter Unterwasser-Einsatz geplant

So stehen die Chancen für eine Rettung der vermissten Seeleute

Das Schiff "Hermann Marwede"
Von Bord des Seenotrettungskreuzer "Hermann Marwede" koordiniert die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger den Sucheinsatz.
Die Seenotretter - DGzRS

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Nach dem Untergang des britischen Frachtschiff Verity werden immer noch vier Seeleute vermisst. So stehen die Chancen für eine Rettung.

Mediziner sieht nur geringe Chancen

Von den verbliebenen vier Besatzungsmitgliedern der „Verity“ fehlt immer noch jede Spur. Die DGzRS sucht mit sechs Seenotrettungskreuzern das Gebiet rund um die Unfallstelle systematisch ab, Hubschrauber der Marine unterstützen die Suche nach den Verunglückten. Ihre Überlebenschancen sinken von Minute zu Minute. „Wenn da jemand reingefallen ist, dann muss man davon ausgehen, dass die innerhalb von Minuten versterben", erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Gespräch. „Hoffnung gibt es immer“, sagt dagegen Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger: „Wir werden eine Such- und Rettungsaktion nicht einstellen, solange es noch eine kleine Chance gibt Überlebende zu finden.“

DGzRS informiert über die Rettungsaktion

„Wir haben im Seegebiet verhältnismäßig herausfordernde Wetterbedingungen und Seegang bis zu 3 Metern“, erklärt Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger am Mittag (24. Oktober). Gegen 5.00 Uhr sank der britische Frachter „Verity“ zwischen Helgoland und der niedersächsischen Küste in der Nordsee. Grund ist vermutlich ein Zusammenstoß mit dem unter der Flagge der Bahamas fahrenden Schiff „Polesie“. An Bord des Unglücksschiffes „Verity“ waren sieben Seeleute: Zwei von ihnen konnten die Seenotretter lebend aus der Nordsee bergen, ein Seemann wurde tot gefunden.

Lese-Tipp: Besatzungsmitglieder stoßen Mann von Fähre - er ertrinkt im Hafenbecken

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Frachtschiff-Kollision bei Helgoland

Taucher suchen nach Lebenszeichen

Das Wrack der Verity wurde auf rund 30 Meter Tiefe lokalisiert. Taucher sollen zum Schiff vordringen, um nach Lebenszeichen der Besatzung zu suchen. „Es gibt nur ein kurzes Zeitfenster, in dem man tauchen kann“, erklärt Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos in Cuxhaven, dass die Rettungsmaßnahmen koordiniert. Nur, wenn die Ebbe in die Flut übergeht, ist das Meer ruhig genug für die Taucher. Um 15.00 am Dienstag (24. Oktober) soll der gewagte Unterwasser-Einsatz beginnen. (fga)