Münchener Wohnungsinserat sorgt für Wirbel
Für Vermieter kommen nur „deutsch sprechende Menschen“ infrage

Vier Zimmer im Münchener Osten, gute Einkaufsmöglichkeiten – und auch noch bezahlbar!
Klingt nach einem Jackpot, denn eine Wohnung zu finden, ist in München kein Kinderspiel. Aus einer Vielzahl potenzieller Mieter können sich die Vermieter ihren Liebling aussuchen. Doch ein Münchener Vermieter geht mit seiner Annonce zu weit.
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Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt nicht erlaubt
Für das Immobilien-Portal Immobilienscout24 ist der Fall klar, dieser Vermieter hat eine Grenze überschritten. Ganz am Ende seiner Anzeige schreibt er unter dem Punkt „Sonstiges“: „Ich vermiete die Wohnung an deutsch sprechende Menschen.“
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Das verstoße gegen die AGBs der Seite, denn diskriminierende Inhalte würden nicht geduldet. Eine Sprecherin erklärt: „Wenn uns ein Nutzer solch einen Fall meldet, wird das Inserat gelöscht.“
Dennoch: Diese Möglichkeit haben Vermieter
Und so kommt es auch in diesem Fall. Vermieter dürfen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzt niemanden wegen seiner Herkunft ausschließen. Das umfasst auch die Diskriminierung aufgrund des Alters, Behinderungen, Geschlecht, Religion beziehungsweise Weltanschauung sowie sexuelle Identität.
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In anderen Punkten haben Vermieter jedoch ein bisschen Spielraum. Wenn es um Raucher, Tierhalter oder Mieter geht, die ein Musikinstrument spielen. Laut Münchener Mietverein komme es dann je nach Einzelfall darauf an, was vorab eindeutig zwischen Mieter und Vermieter vereinbart worden sei. (okr)