„Herzprobleme drohen“ Arzt warnt! Magnesium gegen Muskelkater & Co. - ab dieser Menge wird’s gefährlich
Wer kennt es nicht! Sie haben keine Lust auf Muskelschmerzen nach dem Sport und nehmen vorsorglich eine Magnesium-Tablette ein. Das kann ja nicht schaden! Oder etwa doch?! Der Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht rät von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel ab und warnt sogar vor der Gefahr einer Überdosierung. Zu viel Magnesium sei nämlich schädlich und könnte im schlimmsten Fall sogar Herzprobleme hervorrufen. Im RTL-Interview schildert der Arzt, wie viel Magnesium Sie täglich zu sich nehmen dürfen.
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Magnesium-Trend: „Nutzen als Nahrungsergänzungsmittel ist nicht belegt“
Magnesium ist für unseren Körper lebenswichtig. Der Mensch kann es nicht selbst herstellen und braucht Magnesium für Muskeln und Nerven sowie für den Energiestoffwechsel.
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Magnesium als Tablette oder als Pulver – das Näherungsergänzungsmittel ist in vielen Variationen erhältlich und beliebt. Im Ski-Urlaub nehmen Skiläufer abends Magnesium ein, um möglichst keinen Muskelkater zu bekommen. Sportler setzen ebenfalls auf Magnesium-Tabletten, um ihre Leistung zu steigern und Muskelkrämpfen vorzubeugen. Doch hilft Magnesium in Tablettenform dagegen und ist die häufige Einnahme wirklich so unbedenklich? Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht warnt vor einer Überdosierung und rät vom Konsum von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel ab.
Ihre Erfahrung ist uns wichtig! Nehmen Sie auch regelmäßig Magnesium in Tablettenform?
Arzt erklärt Wirkung von Magnesium in Tablettenform: „Es geht viel um den Placebo-Effekt“
„Der Nutzen von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel nach dem Sport ist nicht belegt. Es geht viel um den Placebo-Effekt, man möchte sich etwas Gutes tun“, schildert Specht im RTL-Interview. Auch als Einschlafhilfe sei Magnesium in Tablettenform keine Option. „Es bringt schlichtweg nichts, das Einzige, was hier möglicherweise wirkt, ist der Placebo-Effekt“, so der Mediziner deutlich.
Und, Achtung, Sportler! Auch eine Leistungssteigerung durch Magnesium sei nicht zu erwarten. „Ein Fehler im Sportprogramm ist hier wahrscheinlicher als ein Magnesium-Mangel. In der Regel haben wir einen Muskel überlastet und es handelt sich nicht um einen Magnesium-Mangel“, so der Experte. Ein richtiger Magnesium-Mangel würde häufig bei älteren und kranken Menschen vorkommen und sei generell selten.
Arzt warnt! „Nicht mehr als 250 Milligramm Magnesium pro Tag aufnehmen“
Leider sei es durchaus nicht so, dass die Einnahme von Magnesium nicht schaden kann. Im Gegenteil: Laut des Arztes kann ein Zuviel an Magnesium zu Durchfällen sowie Magen-Darm-Problemen führen und die Aufnahme anderer Mineralstoffe im Körper behindern. „Bei massiver Überdosierung drohen sogar Herzprobleme. Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel kann schnell überdosiert werden. Doch über die Nahrung geht das nicht! Daher rate ich dazu, Magnesium durch eine normale Ernährung aufzunehmen, so können wir unseren Bedarf wunderbar decken.“
Und ergänzt: „Ein Glas alkoholfreies Weizenbier ist besser als jedes Nahrungsergänzungsmittel“, so Specht. Denn die Aufnahme von mehr als 250 Milligramm Magnesium pro Tag sei schädlich, so der Experte.
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Verbraucherzentrale NRW warnt vor zu viel Magnesium
Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt in einer aktuellen Mitteilung vor zu viel Magnesium. Der Bedarf kann problemlos über die Nahrung gedeckt werden, rät die Verbraucherzentrale.
Magnesium ist etwa in Vollkornprodukten, Käse, Bohnen, Erbsen, Spinat und Nüssen enthalten.
Übrigens deute nicht jeder Wadenkrampf auf einen Magnesiummangel hin. Muskelkrämpfe können viele Ursachen haben, die in der Arztpraxis geklärt werden sollten. Dr. Specht rät dazu, vor allem häufige Krämpfe und anhaltende Muskelschmerzen besser bei einem Arzt abklären zu lassen.