Laut Umfrage: Keine Notfallpläne vorhandenViele Kommunen in Deutschland sind schlecht auf einen Blackout vorbereitet

Was tun, wenn plötzlich die Strom- und Wärmeversorgung abbricht? Diese Frage scheinen sich einige Kommunen in Deutschland bislang noch nicht gestellt zu haben. Viele Landkreise sind nur unzureichend auf einen Blackout vorbereitet. Oft sei nicht mal ein zentraler Einsatzplan vorhanden. Eine Kommune in Hessen hat allerdings schon vorbildlich vorgesorgt. Im Video zeigen wir, wie sich Bad Homburg auf den Ernstfall vorbereitet.
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Unzureichende Vorbereitung

Die Katastrophenschutzbehörden in vielen Landkreisen und Städten sind nach Recherchen des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ bisher nicht für einen längeren Stromausfall gewappnet. Das Magazin hatte bundesweit mehr als 400 Landkreise und kreisfreie Städte sowie Berliner Bezirke im Zeitraum September bis Anfang Oktober angefragt, mehr als 200 Kommunen nahmen an der Umfrage teil.

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Wenige Notbrunnen, kaum Einsatzpläne für den Notfall

Auf die Frage: „Gibt es in Ihrer Verwaltung einen Einsatzplan Stromausfall, auf den im Notfall alle Beteiligten unmittelbar zugreifen könnten?“ antworteten 101 Kommunen mit „Nein“, wie „Report Mainz“ am Dienstag berichtete. Auf die Frage, ob es im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Kreises oder der Stadt Notbrunnen gibt, antworten 78 Kommunen mit „Nein“.

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Sie sind gefragt: Sehen Sie sich gut genug für einen möglichen Blackout vorbereitet?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

„Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen“

Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, sagte dem Magazin: „Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen.“ Dieser müsse gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Und man müsse sich „um Hilfe von Seiten des Bundes bemühen“.

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VIDEO: Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Energie

Muss der Anbieter seine Kunden informieren? Wird der Winter vielleicht doch nicht so teuer wie erwartet? Im Video beantworten wir einige Fragen rund um das Thema Energie, die sich viele Verbraucher derzeit stellen.

Das Risiko von Stromausfällen müsse sehr ernst genommen werden

September 11, 2020, Munich, Bavaria, Germany: Bavaria s Interior Minister JOACHIM HERRMANN. The Interior Minister of Bavaria Joachim Herrmann visited the BMW Group Werk Munich to view the newest G20 3-Series police vehicles that now utilize the latest generation of mild hybrid technology. The new-generation 3-Series vehicles are heavily customized with police equipment and now are friendlier to the environment with the outfitting of a 48-volt mild hybrid drive. Munich Germany - ZUMAb160 20200911_zbp_b160_015 Copyright: xSachellexBabbarx
Bayerns Innenminister Joachim Hermann mahnt zur Vorsicht. Das Blackout-Risiko müsse ermst genommen werden.
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) steht der Forderung der Kommunen „sehr aufgeschlossen“ gegenüber, wie er „Report Mainz“ sagte. Allerdings stoße er in der Regel dann sehr schnell auf sehr viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die sagen: „Das weiß ich selbst, da brauche ich keine klugen Ratschläge aus Berlin oder München oder woher auch immer.“ Das Risiko von größeren Stromausfällen müsse sehr ernst genommen werden, mahnte Herrmann. (dpa, rdr)

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