Kaufen, kaufen, kaufen und noch mehr kaufen!

Jetzt ist auch der Regierung der Online-Riese Temu ein Dorn im Auge

Die Kritik am Billighändler Temu reißt nicht ab.
Auch die Bundesregierung positioniert sich gegen das chinesische Unternehmen. Grund dafür sollen irreführende Werbung und eine gezielte Kundenmanipulation sein.

Unglaubliche Rabatte bloß vorgegaukelt?

Buntes Design, billige Preise und immer neue Rabattschlachten, damit wirbt der chinesische Online-Händler Temu. Das erklärte Ziel: Die Kunden sollen zuschlagen und das möglichst oft. Besonders im Fokus des Billig-Händlers ist die junge Zielgruppe.

Die Bundesregierung kritisiert Temu dafür jetzt scharf. „Temu setzt ständig neue Kaufanreize“, erklärt die Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder. Längst gehe es bei Temu schlichtweg darum, zu immer mehr Käufen zu animieren. Der eigentliche Sinn des Einkaufens, nämlich seinen Bedarf abzudecken, tritt bei Temu in den Hintergrund

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Manipulativ seien diese Kaufanreize, fasst Rohleder zusammen. „Spiele, Glücksräder, Rabatt-Countdowns et cetera suggerieren unglaubliche Rabatte und Schnäppchen“, so Rohleder.

Online-Händler soll Kunden beeinflussen

Gegen diese vermeintlichen Manipulationen prüft die Bundesregierung nun auch rechtliche Schritte. Ein umfassendes Vorgehen gegen manipulative oder süchtig machende Praktiken bei digitalen Angeboten seien nötig, heißt es da.

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Damit schließt sich die Bundesregierung der scharfen Kritik der Verbraucherzentralen an. Auch die prüfen rechtliche Schritte gegen Temu. Der Vorwurf, auch hier, die chinesische Plattform verunsichere und übervorteile Verbraucher und Verbraucherinnen mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs.

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Temu wehrt sich gegen Vorwürfe

Temu hingegen wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Viele unserer Verkäufer sind Hersteller, die traditionell stationäre Geschäfte beliefern“, teilte eine Sprecherin der dpa mit.

Man verwende ihre empfohlenen Preise, die auf denen in den Geschäften basierten, und hebe auf dieser Basis die Einsparungen hervor. Die Bestands- und Kaufaktualisierungen spiegelten zudem den realen Stand der Lagerbestände wider. Die Bundesregierung rund um Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke sieht das offenbar anders. (dpa/nrö)