Die Rolle von Russlands SoldatenmütternPutin schickt ihre Söhne in den brutalen Krieg - doch sie halten trotzdem noch zum Präsidenten

Während die oft jungen Russen an der Front im Krieg mit der Ukraine verheizt werden, machen sich die Soldatenmütter zu Hause große Sorgen. Nicht selten kommt das eigene Kind dann im Sarg zurück. Und trotzdem ist es um das sonst so laute „Komitee der Soldatenmütter Russlands“ ruhig geworden. Das hat gute Gründe.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Infos zum Ukraine-Krieg können Sie hier nachlesen.
Sie waren mal die größten gesellschaftlichen Kritiker
Die Union der Komitees der Soldatenmütter Russlands ist seit 1989 gut organisiert. Während der Tschetschenienkriege haben die Soldatenmütter täglich 200 Beschwerdebriefe an das Verteidigungsministerium und an den Präsidenten geschrieben. Sie organisierten Freilassungen von Gefangenen. Die Mütter von jungen russischen Soldaten waren mal die größten gesellschaftlichen Kritiker. Es gab jederzeit einen Draht zwischen den Müttern und den Behörden, man habe ihnen zugehört, sagt eine Mitorganisatorin, die nun aus Angst ihren Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Seit Kriegsbeginn im letzten Jahr ist alles anders.
Der Ukraine-Krieg ist ganz anders als die Tschetschenien-Kriege
Seit dem 24. Februar 2022 haben die Soldatenmütter keine direkten Zugänge mehr zum Verteidigungsministerium. „Uns hört keiner mehr zu, unsere Briefe landen im Nirgendwo und wir haben überhaupt keinen Einfluss mehr auf die Behörden“, sagt die Frau, die sich offiziell nicht mehr äußern möchte, weil sie Angst hat, wegen der strengen Mediengesetze in Russland verfolgt zu werden.
Möglicherweise 100.000 Tote

Obwohl seit Kriegsbeginn in der Ukraine bis zu 100.000 Soldaten gefallen sein sollen, gibt’s nur sehr vereinzelt Kritik von russischen Soldatenmüttern. „Im Stillen sind sicherlich viele kritisch eingestellt und sehen ihre Söhne ungern ziehen. Doch öffentlich traut sich derzeit kaum jemand den Krieg oder Aktivitäten des Kremls zu kritisieren, geschweige denn zu hinterfragen,“ erklärt Wissenschaftlerin Dr. Nadja Douglas vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien im Gespräch mit RTL.de.
Im Video: Was ist mit Kyrill geschehen? Russische Soldatenmütter suchen ihre Söhne
Wenn Kritik - dann nur an der Ausrüstung
„Wenn sich Mütter von Soldaten öffentlich äußern, dann höchstens, um die Bedingungen, unter denen ihre Söhne eingezogen wurden und unter denen sie trainieren und an der Front kämpfen zu bemängeln,“ so Douglas. Das heißt, die Kritik der Mütter richtet sich nicht gegen den Präsidenten, sondern eher gegen das Verteidigungsministerium, bzw. die Organisation vor Ort.
Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass russische Soldaten mit mangelhaftem Equipment ausgerüstet sind und teilweise ohne jegliche militärische Vorerfahrung an vorderster Front kämpfen müssen. Oft mit der Folge, dass sie nicht mehr lebendig von ihrem „Militäreinsatz“ zu ihrer Familie zurückkehren.
Kritik im Untergrund
Ella Rossmann erforscht soziokulturelle Phänomene, sie beobachtet, dass die Soldatenmütter weiterhin aktiv sind, allerdings nicht so medienwirksam: „In Gesprächen mit vielen dieser Frauen habe ich erfahren, dass sie sehr klar und deutlich verstehen, dass man den Versprechen des russischen Staates nicht trauen darf. Alles was an Ausrüstung und Geld versprochen wird, davon gehen die Frauen aus, kommt vielleicht zu zehn Prozent wirklich an. Deswegen handeln sie lieber selbst und warten nicht auf irgendwelche Geschenke. Ich sehe viele Frauen, die gegen diesen Krieg kämpfen, allerdings machen sie dies weniger in den Medien, sondern viel mehr im Untergrund.“
Nadja Douglas ergänzt: „Das liegt maßgeblich daran, dass es allgemein für die russische Zivilgesellschaft sehr schwierig geworden ist, weiter frei zu agieren.“ Man könne sogar sagen, „dass die Zivilgesellschaft weitgehend ausgeschaltet bzw. durch die Verschärfung der Gesetzeslage größtenteils verunsichert ist bzw. Aktivitäten ins Ausland verlegt worden sind.“
Putin: Tod von Söhnen "nicht vergebens", haben "ihr Ziel" erreicht
Dass der Protest ausbleibt, liegt auch an der Propaganda, die vor allem vom russischen Staatsfernsehen verbreitet wird. Am russischen Muttertag im vergangenen November hat Kreml-Chef Putin mehrere Mütter getöteter russischer Soldaten getroffen. Einer Mutter, deren Sohn schon 2019 bei Kämpfen in der Ostukraine gefallen war, sagt Putin, dieser habe gewusst, wofür er sein Leben gegeben habe. Zwischen Tee und Gebäck erklärt er, dass bei Verkehrsunfällen schließlich auch täglich Menschen sterben würden. Der Tod der Söhne der Soldatenmütter, aber „nicht vergebens“ gewesen sein.
Selbst mit dem Tod hätten diese „ihr Ziel“ erreicht. Dass diese Mütter im Staatsfernsehen trotz des Todes ihrer Kinder, Wladimir Putin weiter unterstützen, liegt daran, dass diese Runde aus Putin-treuen Frauen bestand. Am Tisch saßen teils Politikerinnen, teils Aktivistinnen, die auch schon mal behaupten, dass es an der Front gar keine Probleme mit der Ausrüstung geben würde.
Aktuell kein „Hurra-Patriotismus“
Die russische Regierung verspricht den Familien von Verwundeten und Gefallenen viel Geld, umgerechnet 130.000 Euro für einen gefallenen Soldaten. Doch es gibt Berichte, wonach es diese Zahlungen am Ende doch nicht gibt oder nicht in dieser Größe.
Die Russland-Expertin Dr. Nadja Douglas sagt RTL.de: „Insgesamt scheint die Stimmung in Russland derzeit eher verhalten. Auch wenn es keine Anti-Kriegs-Proteste gibt, bei denen Mütter von Soldaten eine Rolle spielen könnten, gibt es gleichzeitig auch keinen Hurra-Patriotismus, wie es sich die Regierenden wünschen würden.“
Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist
- 00:57
Trump macht sich über Massenprotest lustig – mit fiesen KI-Videos!
- 00:37
Millionen auf den Straßen! Massenproteste gegen Donald Trump in den USA
- 01:54
Arc de Trump? US-Präsident plant nächstes XXL-Bauwerk
- 01:13
Kirk-Witwe emotional in Rede! Das wollen ihre Kinder ihrem toten Vater schenken
- 03:07
Das hat der neue Bildungssenator vor
- 00:43
Seitenhieb gegen Meloni! Erst Kompliment, dann haut Erdoğan DAS raus
- 01:16
Trump ruft Familien der Geiseln an – „Werden alle Montag zurückkommen“
- 01:50
Herr Merz, sind Sie zufrieden mit Ihrer Amtszeit?
- 01:12
Emotionen? Fehlanzeige! So kühl zeigt sich Melania Trump bei der US-Navy
- 02:19
Militär-Einsatz im Inland? Trump hält bizarre Rede: „Wir schicken alles, was nötig ist"
- 01:46
Macron klatscht Albaniens Premierminister – wegen Donald Trump!
- 01:52
Sweet Markus?! Bayerns Ministerpräsident Söder singt diesen Wiesn-Hit
- 01:15
Eklat im Bundestag! Abgeordnete der Linken fliegen DAFÜR aus dem Saal
- 00:50
Präsident trifft Krone: Donald Trump und Melania bei den britischen Royals
- 00:45
Verdächtiger im Fall Charlie Kirk festgenommen – Trump: „Ich denke, wir haben ihn”
- 01:00
Motorhaube klemmt! Mercedes-Chef bekommt Fahrzeug vor Friedrich Merz nicht auf
- 01:14
Sex and the City nachgestellt! So polarisiert Annalena Baerbock in New York
- 01:19
Intimes Gespräch mit Trump enthüllt – diese Antwort ist Mark Zuckerberg richtig peinlich!
- 01:14
Nach Todesgerüchten! So bissig reagiert Donald Trump auf wilde Spekulationen
- 02:50
„Wir schaffen das!“ Deutschland zehn Jahre nach berühmtem Merkel-Satz
- 01:23
Donald Trump auf Shoppingtour! 100 Millionen Dollar seit Amtseintritt investiert
- 02:36
Schock in Schulen: Viele Erstklässler hatten noch nie einen Stift in der Hand
- 00:57
Bei Verhandlungen in Alaska! Russlands Außenminister Lawrow sorgt mit Pullover für Skandal
- 00:50
Laptop-Gate im Parlament! Präsident nutzt Assistenten als Tisch – zwei Stunden lang!
- 00:30
Wie krank ist Donald Trump wirklich? Weißes Haus bricht Schweigen
- 00:58
Auffälliger Fleck auf Trumps Hand – Weißes Haus nennt skurrile Begründung
- 00:39
Po-Schreck im US-Parlament! Abgeordneter grapscht Kollegen ans Hinterteil
- 01:04
Gute-Nacht-Geschichten im US-Repräsentantenhaus?! Da fallen Politikern die Augen zu
- 00:31
Hoppala! Briten-Premier legt Peinlich-Abgang hin
- 00:49
Eau de Donald! Trump vertickt teuren Präsidenten-Spritzer
- 01:10
Wie gaga ist das denn! Weißes Haus feiert „Daddy" Donald
- 00:46
Nato-Generalsekretär nennt Trump plötzlich „Daddy"
- 00:39
Klares Statement?! Kranfahrer pennt seelenruhig bei Trump-Besuch
- 00:42
Ministerpräsident in Mini! Baby-Söder klingt wie der Große
- 01:45
Trump-Proteste eskalieren! Bürgermeister-Kandidat festgenommen
- 00:48
Für Trump muss ER sich bücken! Briten-Premier beseitigt Präsidenten-Panne
- 01:47
„Größte Streitmacht der Erde“ - Trump prahlt bei Militärparade
- 01:30
Publikum tobt! Hier wird Donald Trump zum Opernsänger
- 00:56
Pömpeln für Prozente! Präsidentschaftskandidaten liefern sich Klo-Duell im Live-TV
- 01:45
Streit mit Trump eskaliert weiter - Musk lässt Epstein-Bombe platzen!
- 01:49
Merz bringt Donald Trump Opa Friedrichs Geburtsurkunde mit
- 01:03
Ups, sollte das jeder sehen?! Über dieses Trump-Detail lacht die ganze Welt
- 00:56
Fotos sogar selbst gemacht! Politikerin zeigt eigene Nacktbilder im Parlament
- 01:00
Klimaschützer kidnappen Macron - und stellen ihn den Russen vor die Tür
- 01:19
Fiese Frage?! Trump schießt gegen Reporterin
- 21:19
So privat wie noch nie! Hier das Selenskyj-Interview in voller Länge
- 02:43
Selenskyj: Darüber habe ich mit Kanzler Merz gesprochen
- 01:44
So lief Selenskyjs Berlin-Besuch
- 00:59
Schlägt Brigitte Macron hier ihren Mann?
- 01:28
Trump über Putin: „Weiß nicht, was zur Hölle mit ihm passiert ist!“
Spannende Dokus und mehr
Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.
Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“
Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.