Transkranielle Pulsstimulation

Neue Alzheimer-Therapie: Sanfte Stoßwellen bringen Gedächtnis zurück

Sanfte Stoßwellen bringen das Gedächtnis zurück Transkranielle Pulsstimulation bei Alzheimer
02:57 min
Transkranielle Pulsstimulation bei Alzheimer
Sanfte Stoßwellen bringen das Gedächtnis zurück

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Neue Therapie mit guten Ergebnissen

Jochen Vieregge wurde in den letzten Jahren vergesslich, sein Kurzzeitgedächtnis ließ nach. Diagnose: mittelschwere Demenz. In dieser Phase häufen sich Gedächtnisaussetzer, Sprach- und Orientierungsprobleme. Als seine Frau Erika von einer neuen Therapie erfährt, macht sie sofort einen Termin beim Arzt aus. Mittlerweile hat der 71-Jährige bereits die sechste Sitzung hinter sich. Wie die Therapie funktioniert und wie gut sie bei Patient Jochen angeschlagen hat, sehen Sie im Video.

Fokussierte Stoßwellentherapie als Lösung

Komplett geheilt werden kann die Alzheimer-Krankheit nicht. Demenz ist ein fortschreitender Abbauprozess im Gehirn. Jetzt gibt es eine Behandlungsmethode, die die Symptome nicht nur aufhält, sondern das Erinnerungsvermögen sogar zurückholt. Sie nennt sich Transkranielle Pulsstimulation – kurz TPS.

Es ist eine Behandlung, die in mehreren Bereichen der Medizin zur Anwendung kommt. Anfänglich wurde die Stoßwellenenergie zur Zerstörung von Nierensteinen verwendet: „Mit hohen Energien hat man mit der Stoßwelle eine zerstörerische Eigenschaft. Im Verlauf hat man durch wissenschaftliche Arbeiten herausgefunden: Wenn man die Energie tiefer fahren kann, also eine niedrig-energetische Stoßwelle erzeugen kann, dann kommt es zu einem biologischen Effekt. Dieser Effekt bewirkt, dass die Zelle regeneriert“, so der Hamburger Arzt Prof. Dr. Musa Citak. Es soll also die Gehirnzellen wieder anregen und gezielt aktivieren, die Gehirndurchblutung verbessern und die Bildung neuer Gefäße fördern.

Lese-Tipp: Warum immer mehr Menschen an Demenz erkranken

Nur zehn Praxen in ganz Deutschland bieten TPS an

Eine vielversprechende Behandlungsmethode von Alzheimer und Demenz, die aber einen Haken hat: Die Kasse übernimmt die Kosten nicht. Die Behandlung aus sechs Einheiten binnen zwei Wochen kostet um die 3.000 Euro. Ein Preis, den die Patienten selber stemmen müssen. Der Hamburger Orthopäde Prof. Dr. Musa Citak behandelt seit Mai 30 Patienten mit der Therapie, er ist völlig überzeugt von der Behandlung: „Die Ergebnisse sind im großen Durchschnitt sehr gut. Hier berichten vor allem die Angehörigen von einer Veränderung.

Lese-Tipp: Was Sie jetzt tun können, um Ihr Demenz-Risiko zu senken - und was der Job damit zu tun hat!

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71-Jähriger hat bereits sechs TPS-Behandlungen hinter sich

Jochen Vieregge während einer TPS Behandlung
Joachim Vieregge (71) während einer TPS-Behandlung bei Prof. Dr. Musa Citak in einer Hamburger Praxis.
RTL Nord

Demenz ist eine Erkrankung, bei der die Früherkennung wichtig ist und auf wichtige Symptome geachtet werden sollte. Joachim Vieregge leidet an mittelschwerer Demenz und hat nun schon sechs TPS-Behandlungen hinter sich und berichtet von keinerlei Beschwerden. „Ich kann mich an mehrere Sachen erinnern, auch an Gespräche, was vorher so nicht der Fall war“, sagt er. Sein behandelnder Arzt Prof. Dr. Musa Citak erkennt deutliche Verbesserungen durch die Therapie und auch Joachim Vieregge selbst würde eine solche Stoßwellentherapie jedem Demenzkranken, sofern man sich es leisten kann, empfehlen. Neben seiner Familie, die rückkehrende Lebenslust in ihm spürt, ist der 71-Jährige auch wieder in Lage, alleine einzukaufen oder Auto zu fahren. (nid/ija)

Machen Sie hier den Test: Wie hoch ist Ihr Demenz-Risiko?

Vergesslichkeit, Orientierungsschwierigkeiten oder Konzentrationsschwäche: Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Gedächtnis nachlässt und möchten wissen, ob hinter diesen Anzeichen vielleicht mehr als normale Zerstreutheit steckt? Demenz kann sich in Form verschiedener Symptome zeigen, die viele nicht sofort mit einer Erkrankung in Verbindung setzen. Der folgende Demenz-Test fragt solche Anzeichen ab und hilft bei einer ersten Einschätzung.

Sie können den Test auch nutzen, wenn Sie nicht Ihr eigenes Risiko testen möchten, sondern sich Sorgen um eine Person aus Ihrem Umfeld, zum Beispiel ein Elternteil, machen. Wählen Sie in dem Fall die Antworten aus, die am besten zu Ihrer Wahrnehmung von der betreffenden Person passen.