Dermatologin erklärt den Kosmetik-Trend
Besser als Hyaluron und Retinol? Dieser Wirkstoff soll 2024 unsere Haut retten

Ist er der neue Star in Sachen Anti-Aging?
Ein neuer Hautpflege-Wirkstoff scheint auf dem Vormarsch zu sein: Ectoin. Ein Wirkstoff, der ohne Weiteres mit den Dauerbrennern Hyaluron und Retinol mithalten können soll – kann er ihnen vielleicht sogar den Rang ablaufen? Wir haben bei einer Dermatologin nachgefragt. Was steckt hinter dem Trend?
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Ectoin in der Hautpflege: Neuer Hype mit altbekanntem Wirkstoff

Bei dem aktuell aufflammenden Hype um den Wirkstoff Ectoin könnte man meinen, dass dieser völlig neuartig ist. Doch: „Der Wirkstoff wurde erstmals in den 1980er Jahren entdeckt und wird seitdem in verschiedenen Anwendungen – einschließlich in der Kosmetikindustrie – verwendet“, erklärt Dr. Alice Martin, Ärztin und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic im RTL-Interview.
Die Expertin kann sich den Run auf den Wirkstoff dadurch erklären, dass es ein „verstärktes Interesse an natürlichen und hautfreundlichen Inhaltsstoffen in der Hautpflege“ gibt. Und das ist Ectoin.
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Ectoin bei Problemen mit der Haut: Mögliche Alternative für Rosacea-Patienten
Der Wirkstoff sei „eine organische Verbindung, die von Mikroorganismen wie Bakterien und Archaeen produziert wird“, erklärt Dr. Martin. Er sei dafür bekannt, extremen Umweltbedingungen wie Hitze, Kälte, Trockenheit und UV-Strahlung standzuhalten. In Hautpflegeprodukten würde Ectoin insbesondere aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden und schützenden Eigenschaften verwendet.
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Ein weiterer Vorteil: „Ectoin ist besonders für Menschen mit empfindlicher oder trockener Haut geeignet.“ Durch den Wirkstoff werde nämlich die Hautbarriere gestärkt und er spende Feuchtigkeit – alles, ohne die Haut dabei zu reizen. „Patienten mit Hautproblemen wie Rosacea und Ekzemen könnten von diesen Eigenschaften besonders profitieren.“
Hype um Ectoin: Haben Hyaluron und Retinol bei Problemen mit der Haut jetzt ausgedient?
Haben altbewährte Mittelchen wie Retinol oder Hyaluron nun ausgedient? Nicht unbedingt, schätzt Dr. Martin ein. Ectoin könne vielmehr „als eine zusätzliche Option in der Hautpflege dienen“.
Der Grund: Retinol und Hyaluronsäure hätten ganz unterschiedliche Wirkweisen, und diese seien nicht gleichzusetzen mit der des Ectoin. Die Eigenschaften der drei Wirkstoffe erklärt die Hautärztin wie folgt:
Retinol: Mindert die Talgdrüsenproduktion, beugt kleinen Entzündungen vor und beschleunigt die Hautzellerneuerung.
Hyaluronsäure: Bindet viel Wasser und lässt die Haut mehr Feuchtigkeit speichern.
Ectoin: Wirkt in einer sanften Form zum Teil hydratisierend und entzündungshemmend.
Ectoin reiht sich also vielmehr in eine Reihe wirkungsvoller Stoffe ein als ihnen den Rang abzulaufen. Insbesondere Personen, die mit trockener und gereizter Haut zu tun haben, können sich über den beliebten Wirkstoff freuen.
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