Anti-Aging-Mittel im FokusRetinol zeigt keine Wirkung? Daran liegt's!

Retinol Frau Creme
Retinol verspricht wahre Wunder. Aber warum sind einige Menschen enttäuscht?
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Retinol hilft nicht? DARAN kann es liegen!
Retinol gehört zu den wirksamsten und damit auch gefragtesten Anti-Aging-Wirkstoffen und es soll auch gegen Pickel helfen. Bei Retinol handelt es sich um eine Form von Vitamin A, das an verschiedenen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt und daher lebenswichtig ist. In der Kosmetik-Industrie wird Retinol meist in Seren, Cremes und Masken eingesetzt. Manchmal allerdings zeigt die Anwendung scheinbar kaum Wirkung. Die Falten werden nicht weniger. Das kann der Hautärztin und YouTuberin Dr. Dray zufolge an folgenden fünf Ursachen liegen.
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1. Ihr seid zu ungeduldig

Ihr verwendet Retinol nun schon seit über einem Monat und bisher tut sich nichts? Es kann laut Dr. Dray drei und oftmals sogar noch mehr Monate dauern, bis Retinol anfängt, Wirkung zu zeigen. Sie begründet es damit, dass Retinol in den tieferen Hautschichten wirkt, damit die Kollagenproduktion angeregt wird. Vor allem, wenn ihr Retinol-Vorstufen verwendet, muss die Haut diese erst einmal in die aktive Form umwandeln. In diesen Fällen dauert es meist bis zu einem halben Jahr, bis die Fältchen weniger werden. Hier ist also Geduld gefragt.

2. Ihr verwendet Retinol nur sporadisch

Damit Retinol vollständig Wirkung zeigt, ist es nicht nur notwendig geduldig zu sein, sondern die Anwendung auch konsequent durchzuführen. Egal, ob ihr Retinol alle zwei oder alle vier Tage verwendet: Ihr solltet auf jeden Fall mindestens sechs Monate dabei bleiben und die Anwendung nicht vergessen oder gar vorzeitig beenden – wenn keine negativen Hautreaktionen der Grund dafür sind. Ihr müsst also ein wenig diszipliniert sein. Retinol kann nicht als „SOS“-Treatment eingesetzt werden, um zum Beispiel Falten oder Pickel innerhalb weniger Tage verschwinden zu lassen.

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3. Ihr verwendet das falsche Produkt für euren Hauttyp

Bei der Wahl des Serums oder der Creme mit Retinol solltet ihr stets darauf achten, dass das Produkt auch zu eurem Hauttyp passt und gut verträglich ist. So sollten empfindliche Hauttypen auf jeden Fall Abstand von reinem Retinol oder gar Retinolsäure nehmen und die Anwendung von Retinol vorher mit Ihrem Hautarzt besprechen. Schaut also unbedingt, ob das entsprechende Produkt, welches ihr verwenden möchtet, auch wirklich für eure Haut geeignet ist.

4. Ihr erwartet enorm sichtbare Effekte

Wenn ihr nach ausreichend vergangener Zeit in den Spiegel blickt und den Eindruck habt, kaum einen Unterschied zu sehen, solltet ihr Retinol nicht gleich aus eurer Hautpflegeroutine verbannen. Dr. Dray zufolge wirkt Retinol vor allem in den tieferen Hautschichten. So hat Vitamin A viele Vorteile, die nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen sind. Zum einen kann Retinol in Kombination mit einem entsprechenden Sonnenschutz sonnenbedingten Hautschäden vorbeugen. Zum anderen kann Retinol Enzyme hemmen, die Kollagen in den tieferen Hautschichten zerstören.

Weiterhin ist der Stoff dazu in der Lage, die Entstehung von Hautkrebsvorstufen zu reduzieren. Also: Auch wenn ihr keine kosmetische Verbessung von Retinol wahrnehmt, kann es für die Hautgesundheit einen enormen Vorteil haben.

5. Ihr verwendet ausschließlich Retinol gegen Falten oder Pickel

Für gute Ergebnisse gegen Falten solltet ihr nicht ausschließlich auf Retinol setzen, sondern auch weitere Produkte mit Anti-Aging-Wirkstoffen wie Vitamin C, Hyaluronsäure oder Niacinamid. Auch wenn ihr Retinol gegen Akne verwendet, solltet ihr weitere Maßnahmen gegen das Hautproblem ergreifen, um es langfristig loszuwerden. Dazu gehört eine Hautpflegeroutine mit Produkten, die speziell für euren Hauttyp geeignet sind. Weiterhin ist in den meisten Fällen eine Ernährungsumstellung notwendig, denn vor allem Milch und Milchprodukte können die Akne verschlimmern.

Alle Maßnahmen solltet ihr jedoch immer mit einem Dermatologen besprechen. Manchmal ist auch ein zusätzliches Medikament, entweder für die äußerliche oder auch innerliche Anwendung, notwendig.

Bei Retinol handelt es sich um ein Vitamin-A-Derivat, das zellerneuernd, porenverfeinernd und glättend auf die Haut wirkt, wie Dr. Susanne Steinkraus gegenüber RTL erklärt. Es wirkt vor allem als Anti-Aging-Mittel gegen schlaffe Haut und Falten: „In den unteren Hautschichten bildet Kollagen das Gerüst der Haut. Ein gesundes Kollagengerüst sorgt dafür, dass die Haut geschmeidig und flexibel bleibt. So entstehen dann weniger Fältchen. Retinol regt die Kollagenproduktion an und sorgt so für ein frisches, stabiles Gerüst und somit für eine geringere Faltentiefe“, sagt Steinkraus.

Besonders zur Vorbeugung und Glättung von bereits vorhandenen Falten gilt Retinol daher als Allzweckwaffe, zumal es die Haut auch vor dem Austrocknen schützt. Sogar Hautprobleme wie Pickel sollen durch Retinol verschwinden, weil es der Hautärztin zufolge die Talgproduktion reguliert. Daher wird der Anti-Aging-Wirkstoff auch zur Aknebehandlung eingesetzt. Weiterhin wirkt es als Antioxidant effektiv gegen freie Radikale (zum Beispiel UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Stress), welche die Haut schädigen können. Der Körper selbst kann übrigens kein Retinol produzieren.

Welche Retinol-Arten gibt es?

Retinol, Vitamin A, Retinoide: Bei den zahlreichen Begriffen, die rund um den Anti-Aging-Wirkstoff existieren, kann man schon einmal durcheinander kommen. Zum einen gibt es Steinkraus zufolge Retinol-Vorstufen, die in der Haut in Retinol umgewandelt werden. Sie sind vor allem für empfindliche Hauttypen geeignet: „Da diese Stoffe inaktive Formen des Retinols darstellen, sind sie weniger potent, aber gerade deswegen auch milder zur Haut“, erklärt die Hautexpertin.

Weiterhin gibt es das reine Retinol. Dieses muss in der Haut zu Retinaldehyd und schließlich zu Retinolsäure (Tretinoin) umgewandelt werden. Bei Retinol kann man die Konzentration langsam steigern für eine stärkere Wirkung, wobei man immer die Reaktion der Haut beobachten muss. „Reines Retinol wird in der EU meist mit Höchstkonzentrationen bis zu 1 Prozent eingesetzt und nicht bis 0,3 Prozent, wie oft in Apotheken behauptet“, betont Steinkraus.

Bei Tretinoin, also der aktiven Retinsäure (Vitamin-A-Säure), handelt es sich um eine sehr reizende Säure. Deswegen wird sie immer mit anderen Stoffen in Hautpflegeprodukten vermischt. „Dieses Retinoid entsteht auch natürlich im menschlichen Körper. Allerdings nur in sehr kleinen Mengen“, erklärt die Hautärztin. Reines Tretinoin wird zur Behandlung von Akne eingesetzt und kann starke Nebenwirkungen haben. Deswegen muss es von einem Hautarzt verschrieben werden und darf auch nur für einen medizinischen Zweck verwendet werden.

Wie wird Retinol richtig angewendet?

Die Verwendung von Retinol ist nicht ganz frei von Risiken. So kann es in Kombination mit der Einnahme von Vitamin A zu einer Hypervitaminose kommen. Diese geht unter anderem einher mit Übelkeit und Kopfschmerzen. Damit eure Erfahrung mit Retinol positiv ausfällt, solltet ihr einige Dinge beachten: „Je nach Hauttyp und Therapieziel (Talgreduktion, Porenbildverfeinerung, Pigment, Faltenbehandlung) sollte in der Regel mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden, nach individuellem Therapiekonzept“, erklärt Steinkraus.

Gerade bei Retinol gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. „Zu viel Retinol kann zu Entzündungen führen, Rötungen oder brennende Haut verursachen. Gerade die zarte Haut um die Augen kann sehr empfindlich reagieren. Retinol-Ester sind eine sanfte Alternative“, sagt die Hautärztin.

  • Beginnt mit einer möglichst niedrigen Konzentration (zum Beispiel 0,1-0.25 Prozent) und haltet diese erst einmal circa sechs Wochen bei, um zu sehen, wie eure Haut auf Retinol reagiert.

  • Verwendet Retinol-Produkte anfangs auf keinen Fall täglich, sondern nur alle drei bis vier Tage. Im Laufe der Zeit könnt ihr die Anwendungshäufigkeit bei guter Verträglichkeit auf bis zu fünf Tage die Woche steigern.

  • Anfangs kann es zu Rötungen und schuppiger Haut kommen. Die Gewöhnung an Retinol dauert einige Zeit. Sollten die Reizungen jedoch nach einer Woche nicht verschwinden, verwendet das Produkt nicht weiter. „Gelegentlich muss etwas reduziert werden, allerdings darf die Haut auch eine Zeit lang etwas gereizt reagieren“, sagt Steinkraus. Es empfiehlt sich, dermatologische Beratung einzuholen.

  • Verwendet Retinol-Produkte bevorzugt abends, da Vitamin A die Haut lichtempfindlicher werden lässt. Standardmäßig ist es auch wichtig, tagsüber eine Creme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden.

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