Wie mit Wohnungsnot Kasse gemacht wird

Skrupelloser Vermieter: Berliner verlangt horrende Mieten für Wohncontainer

Horrende Mieten für heruntergekommene Container Geschäft mit der Wohnungsnot
08:41 min
Geschäft mit der Wohnungsnot
Horrende Mieten für heruntergekommene Container

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von Anke Reichardt und Jörg Schreyer

500 Euro für heruntergekommene 20 Quadratmeter? Was nach einem schlechten Scherz klingt, ist in Berlin Realität: Ein skrupelloser Vermieter bietet illegal aufgestellte Wohncontainer an. Warum das Jobcenter dafür sogar häufig die Mieten übernimmt und wie es sich in einer solcher Container-Siedlung lebt, sehen Sie im Video.

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp

Vor allem in Großstädten ist bezahlbarer Wohnraum knapp. In Hamburg beispielsweise zahlen Mieter laut Mietspiegel derzeit durchschnittlich 13,76 Euro pro Quadratmeter, in Berlin sind 13,39 Euro pro Quadratmeter fällig – Tendenz steigend.

Das erklärt, warum viele Menschen bereit sind, allein für Tipps, die zur Vermittlung einer Wohnung führen, mehrere Hundert Euro zu zahlen. Und wer verzweifelt ist, ist empfänglich für Inserate wie dieses: „Wohneinheiten möbliert in Berlin – ab sofort bezugsfertig. Haustiere erwünscht. Selbstzahler, Hartz IV und Sozialamt möglich. Keine Schufa oder Bonitätsprüfung.“ Genau damit preist ein Berliner Vermieter heruntergekommene Wohncontainer zur Miete an.

Dort erwarten die Menschen Gemeinschaftsduschen, Müllberge auf dem angrenzenden Areal und Lärmbelästigung durch die nahe gelegene S-Bahntrasse. Dennoch sind die meisten Container vermietet. Denn alternativen Wohnraum scheint es für die Menschen derzeit nicht zu geben.

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Das brauchen Sie, um eine Wohnung zu mieten

Um vor unliebsamen Überraschungen gewappnet zu sein, sollten Sie bei der Wohnungsbesichtigung genau hinschauen und auf Mängel achten. Auch Gespräche mit Nachbarn können oft dabei helfen, ein realistisches Bild der vermeintlichen Traumwohnung zu bekommen.

Außerdem sollten Sie sich den Energieausweis zeigen lassen. Der Kennwert im Energieausweis lässt auf den zukünftigen Energieverbrauch schließen. Auf diese Weise können Sie die Nebenkosten, die auf Sie zukommen werden, besser abschätzen.

Wenn Sie sich für die Wohnung entschieden und diese mieten wollen, benötigen Sie folgende Unterlagen:

  • Mieterselbstauskunft:

Viele Vermieter möchten ihre potenziellen zukünftigen Mieter dadurch besser kennenlernen. Auch wenn das Ausfüllen der Auskunft nicht verpflichtend ist, verschaffen Sie sich dadurch möglicherweise einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern.

  • Gehaltsnachweise:

Dadurch prüft der Vermieter, ob Sie sich die Wohnung auch leisten können.

  • Bonitätsauskunft:

Über eine Schufa-Auskunft kann sich der Vermieter über Schulden oder finanzielle Versäumnisse des Mieters informieren. Die vorgelegte Schufa-Auskunft darf nicht älter als zwei Monate sein.

In einem Übergabeprotokoll sollten außerdem kleine Mängel festgehalten werden. Auf diese Weise schützen Sie sich vor ungerechtfertigten Ansprüchen des Vermieters, wenn Sie ausziehen.

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