Gender Pension Gap

Frauen erhalten fast 30 Prozent weniger Rente! RTL-Finanzexpertin gibt Tipps für die Altersvorsorge

Genau 29,9 Prozent weniger haben Frauen im Alter zur Verfügung als Männer.
Und weil der sogenannte Gender Pension Gap so unfassbar groß ist, müssen sich vor allem Frauen schon in jungen Jahren um ihre Altersvorsorge ausreichend kümmern. RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff gibt im Video Tipps für den Start.
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Frauen erhalten ein Drittel geringere Alterseinkünfte

Laut dem Statistischen Bundesamt bezogen Frauen, die 65 Jahre und älter waren, in Deutschland Alterseinkünfte in Höhe von 17.814 Euro brutto im Jahr. Bei Männern der gleichen Altersgruppe waren es 25.407 Euro brutto (Stand der Erhebung: 2021).

Zu den Alterseinkünften zählen Alters- und Hinterbliebenenrenten und -pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge.

Damit lag das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch Gender Pension Gap genannt, bei 29,9 Prozent.

Die Ursachen für dieses Gefälle sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig.

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Daher ist es besonders wichtig, dass Frauen bereits in jungen Jahren für ihr Alter finanziell vorsorgen.

Mit der Altersvorsorge in jungen Jahren loslegen

„Es ist super wichtig, dass man ganz früh anfängt, sich um seine eigenen Finanzen zu kümmern, sich einen Überblick verschafft und weiß, was man ausgibt und wo man vielleicht Sparpotenzial hat“, sagt RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff.

Doch wie viel Sparpotenzial ist überhaupt drin? Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL können knapp zwei Drittel der Frauen in Deutschland etwas zur Seite legen. So sind für 13 Prozent der befragten Sparerinnen bis zu 50 Euro im Monat realistisch. Bei weniger als jeder Fünften sind es zwischen 50 und 100 Euro. 15 Prozent können 100 bis 200 Euro auf die hohe Kante legen. Und für knapp die Hälfte der Sparerinnen können sogar über 200 Euro im Monat aufs Sparkonto fließen.

Umso wichtiger ist es also, dass Frauen auch aus dem, was sie sparen, mehr fürs Alter rausholen. Erfahrungen von anderen können hilfreich sein, aber Susanne Althoff gibt zu bedenken: „Man darf sich auf jeden Fall nichts aufschwatzen lassen, schon gar nicht von jemandem, der selber keine total erfolgreiche Anlagestrategie hat. Die 23-jährige Influencerin auf Bali ist vielleicht nicht die richtige Ratgeberin. Und dann ist es wichtig, dass man, sich selber im Internet unabhängig informiert. Da gibt es ganz viele Beraterinnen und Berater, die man sich suchen kann oder einfach einen Online-Workshop für Anfängerinnen."

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Beispiele sind Anbieter wie die Brigitte Academy, die Börse Frankfurt und viele andere. Aber auch Seminare und Podcasts beschäftigen sich damit. Wichtig ist nur, dass ihr nach den ersten Informationen und Tipps auch loslegt. Denn jeder Cent, der jetzt eingezahlt wird, zahlt sich im Alter gleich mehrfach aus. (aze)