Maschine auf dem Weg nach Köln - Pilot soll bewusstlos gewesen sein
Flugzeug stürzt in Ostsee - dreiköpfige Familie aus Deutschland an Bord
Ist eine dreiköpfige Familie beim Absturz eines Kleinflugzeuges mit vier Menschen an Bord über der Ostsee ums Leben gekommen? Nach dem Unglück sind weiterhin viele Fragen offen. Der Privatflieger war auf dem Weg von Spanien nach Köln bis über die Ostsee geflogen und dort vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Die Luftwaffe bestätigte am Sonntagabend den Absturz der Maschine. Zuvor war jeglicher Kontakt zu dem Flieger abgerissen. RTL-Informationen zufolge sahen Soldaten eines deutschen Kampfjets den Piloten bewusstlos im Cockpit der Maschine.
Experte: Druckprobleme bei Kleinmaschinen keine Seltenheit

An Bord waren laut Informationen der „Bild“-Zeitung neben dem Piloten ein Mann, eine Frau und ihre Tochter. Die Zeitung „El País“ berichtete unter Berufung auf spanische Quellen von einer deutschen Familie, der die Maschine gehört haben soll - einem älteren Mann, seiner Frau, einer Tochter des Paares und einem Mann in deren Alter.
Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der Jet in Österreich registriert und auf ein deutsches Unternehmen zugelassen. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden. Der Luftsicherheits-Experte Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
Geisterflug durch halb Europa am Zielort Köln vorbei Richtung Ostsee
RTL-Luftfahrtexperte Ralf Benkö meint, dass die Maschine per Autopilot auf dem Weg nach Köln unterwegs gewesen sein könnte. Weil niemand an Bord reagieren und die Maschine landen konnte, sei das Flugzeug geradewegs weiter Richtung Ostsee geflogen.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Cessna 551, berichtet die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“. Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog südlich von Gotland und setzte ihren Geisterflug weiter in Richtung des Golfs von Riga fort. Dann stürzte sie ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
Video: Geister-Flieger über der Ostsee abgestürzt
Maschine soll nach dem Start Druckprobleme gemeldet haben
„Bild“ berichtete, die Maschine habe nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Am Abend lief eine Rettungsmission mit internationalen Kräften. Der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums sagte im lettischen Fernsehen, es würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt. (dpa/uvo)