Unternehmer stirbt bei Absturz mit der Familie in der Ostsee - waren alle bewusstlos?
Kölner Karnevals-Gigant Peter Griesemann war an Bord der Geister-Cessna
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Eine Cessna mit einer deutschen Familie an Bord stürzt nach langem, offenbar führungslosen Flug in die Ostsee. Es gibt keinerlei Anzeichen für Überlebende. An Bord der Maschine: Peter Griesemann (72), Ehrenpräsident der Kölner Karnevalsgesellschaft Blaue Funken, seine Frau und seine Tochter. Das hat RTL aus dem Umfeld der Familie erfahren. Er soll der Pilot gewesen sein.
Kurz vor dem Absturz steigen zwei Eurofighter der Bundeswehr zur Cessna auf. Die Soldaten sehen den Piloten bewusstlos im Cockpit seiner Maschine. Griesemanns Unternehmen gehörte die abgestürzte Cessna. Das Flugzeug war Sonntagmittag im spanischen Jerez mit Ziel Köln gestartet.
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Präsident des Kölner Karnevals: "„Fassungslos über den plötzlichen Tod von Peter Griesemann, seiner Frau und Tochter"
Peter Griesemann war von 2014-2018 Präsident der Kölner Karnevalsgarde Blaue Funken. Der Präsident des Kölner Karnevals, Christoph Kuckelkorn, postet am Montag ein Foto auf Instagram. Es zeigt die Flaggen vor dem Haus des Kölner Karnevals auf Halbmast.
Auf RTL-Anfrage erklärt Kuckelkorn: „Ich bin fassungslos über den plötzlichen Tod von Peter Griesemann, seiner Frau und Tochter, mein tiefes Mitgefühl gilt der Familie. Peter hat über Jahrzehnte viel in der Stadt bewegt, als Unternehmer und als Karnevalist.“
Er habe die Blauen Funken in ein neues Zeitalter geführt und als Aufsichtsrat über Jahre das Feskomitee Kölner Karneval unterstützt. „Peter hatte nicht nur Sachverstand und Unternehmergeist, er hatte auch viel Herz für die Menschen und den Fastelovend. Der Karneval und auch ich persönlich verlieren in ihm einen wertvollen Ratgeber und einen treuen Freund“, so Kuckelkorn weiter.
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Experte: Druckprobleme bei Kleinmaschinen keine Seltenheit
Die Zeitung „El País“ berichtete zuvor bereits unter Berufung auf spanische Quellen von einer deutschen Familie, der die Maschine gehört haben soll - einem älteren Mann, seiner Frau, einer Tochter des Paares und einem Mann in deren Alter.
Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der Jet in Österreich registriert und auf ein deutsches Unternehmen zugelassen. Der Luftsicherheits-Experte Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
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Geisterflug durch halb Europa am Zielort Köln vorbei Richtung Ostsee
RTL-Luftfahrtexperte Ralf Benkö meint, dass die Maschine per Autopilot auf dem Weg nach Köln unterwegs gewesen sein könnte. Weil niemand an Bord reagieren und die Maschine landen konnte, sei das Flugzeug geradewegs weiter Richtung Ostsee geflogen.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Cessna 551, berichtet die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“. Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog südlich von Gotland und setzte ihren Geisterflug weiter in Richtung des Golfs von Riga fort. Dann stürzte sie ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
Video: Geister-Flieger über der Ostsee abgestürzt
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Maschine soll nach dem Start Druckprobleme gemeldet haben
„Bild“ berichtete, die Maschine habe nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Lese-Tipp: Schwedische Luft-Retterin setzte letzten Funkspruch vor dem Absturz in der Ostsee ab
Am Sonntagabend lief eine Rettungsmission mit internationalen Kräften. Der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums sagte im lettischen Fernsehen, es würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt. Die lettischen Kräfte fanden insgesamt elf Fragmente der Unglücksmaschine. Nach Angaben der Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, wurden am Montag zehn Wrackteile im Meer entdeckt. Ein weiteres sei zuvor bereits am Sonntag ausfindig gemacht worden, sagte sie der lettischen Nachrichtenagentur Leta. Von den Insassen fehlt dagegen weiterhin jede Spur. (uvo, swi, rsa, mit dpa)