Besonders Frauen geht es damit schlecht
Fiese Zeitumstellung! Wie ihr die verlorene Stunde gesund ausgleicht

Deutschland gähnt!
Denn die Uhren wurden mal wieder umgestellt – und zwar auf Sommerzeit. Die Folge spüren wir oft auch noch Tage danach: Wir sind müde und fühlen uns schlapp. Schließlich wurde uns eine Stunde genommen. Laut einer aktuellen Umfrage haben viele Menschen darüber hinaus weitere körperliche oder psychische Beschwerden. Was also tun gegen den Sommerzeit-Jetlag?
Eure Meinung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Viele Deutsche leiden unter Zeitumstellung! DAK verkündet höchsten Wert der vergangenen Jahre
Laut einer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit leiden 30 Prozent der Deutschen durch den Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit! Das seien fünf Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, teilte die DAK mit. Frauen seien fast doppelt so oft betroffen wie Männer.
74 Prozent der Befragten gaben an, sie hielten die Zeitumstellung für überflüssig und würden sie abschaffen. 23 Prozent halten die regelmäßige Zeitumstellung dagegen für sinnvoll. An diesem Sonntag (31. März 2024) werden die Uhren in der Nacht von 2.00 auf 3.00 Uhr vorgestellt.
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Zeitumstellung: Viele Deutsche fühlen sich danach müde und schlapp
Frauen fühlen sich der Umfrage zufolge mit 39 Prozent besonders betroffen – ein Anstieg von neun Prozentpunkten im Vergleich zu den Zahlen aus 2023. Bei den Männern sind es 20 Prozent. Die Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen nennt mit 39 Prozent am häufigsten Beschwerden in Verbindung mit der Zeitumstellung.
79 Prozent der Betroffenen sagten, sie seien müde und schlapp, während 63 Prozent über Einschlafprobleme und Schlafstörungen klagten. Weitere häufig genannte Beschwerden seien folgende:
Konzentrationsschwierigkeiten (39 Prozent)
Gereiztheit (32 Prozent)
depressive Verstimmungen (10 Prozent)
Und fast ein Fünftel der Berufstätigen (19 Prozent) gab an, aufgrund der Zeitumstellung nicht pünktlich zur Arbeit gekommen zu sein.
Mini-Jetlag nach der Zeitumstellung überwinden? Expertin weiß, wie's geht!
Die aktuelle Umfrage zeigt einmal mehr, dass die Sommerzeit unsere innere Uhr mächtig durcheinanderbringen kann! Unsere Expertin, die systemische Familienberaterin Ruth Marquardt, erklärt, was wir jetzt tun können, wenn uns eine Stunde Schlaf fehlt.
Sie sagt: „Unser Körper ist eben kein Wesen, das sich von jetzt auf gleich, von einer Stunde auf die andere, umstellen lässt, sondern der braucht seine Zeit.“
Und ergänzt: „Es kann bis zu zwei Wochen dauern, aber manche Menschen haben das auch schon innerhalb von vier Tagen geschafft. Das ist so ein bisschen typabhängig und auch ein bisschen DNA-abhängig.“
Expertin rät: Einfach mal früher ins Bett gehen!
Müdigkeit, Trägheit und Schlafstörungen machen sich nach der Umstellung auf die Sommerzeit bei vielen von uns bemerkbar.
Um die eine Stunde Schlaf nachzuholen, sei es ratsam, am Abend früher ins Bett zu gehen. Aber nicht jedem gelingt das auf Anhieb. Ruth Marquardt empfiehlt deshalb: idealerweise schon eine Woche vorher damit angefangen, jeden Tag zehn Minuten früher ins Bett zu gehen.
Im Video: Das passiert, wenn wir die Uhren auf Sommerzeit stellen!
Tageslicht, Bewegung und frische Luft helfen nach der Uhrumstellung
Um den Körper an den neuen Schlafrhythmus zu gewöhnen, hilft vor allem der natürliche Wechsel von Licht und Dunkelheit. Vorübergehend sollte man deshalb Vorhänge und Jalousien nicht verschließen und sich stattdessen vom Tageslicht wecken lassen. „Manche haben vielleicht am Arbeitsplatz eine Tageslichtlampe“, auch das könne helfen, weiß Marquardt.
Zudem ist Bewegung an der frischen Luft hilfreich. Kurze Spaziergänge und kleine Radtouren bringen den Kreislauf in Schwung und machen munter. So haben Müdigkeit und Trägheit keine Chance. Das Sonnenlicht bekämpft außerdem den Vitamin-D-Mangel. „Gut ist es, schon mal morgens in Wallung kommen, wenn es dunkel ist, trotzdem rauszugehen, so ein bisschen Tageslicht auch in der Mittagspause einzukassieren“, sagt Marquardt.
Weniger Bildschirmzeit = besserer Schlaf!

Smartphone, Tablet und Co. sollte man jetzt am besten öfter mal zur Seite legen, denn das blaue Licht, das die Bildschirme vieler Elektrogeräte ausstrahlen, hält uns wach. Wer das Handy nicht zur Seite legen kann oder will, dem rät die Therapeutin: „Da gibt es ja diese Filter mittlerweile, die man einstellen kann“. So kommen Körper und Geist schneller zur Ruhe und der Melatoninspiegel (Schlafhormon) steigt.
Und hier noch ein echter Geheimtipp für Brillenträger von unserer Expertin: „Ich habe so einen Blaulichtfilter drin, der hilft auch und filtert das viele künstliche Licht. Denn dann weiß ich, kann ich abends besser und schneller einschlafen“.
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Uhr wurde umgestellt? Setzt jetzt auf leichte Kost am Abend
Schwere und fettige Speisen sowie alkoholische und koffeinhaltige Getränke sind vor dem Schlafen zu vermeiden. Stattdessen lieber zu leichten Gerichten wie Salat, Ofengemüse oder Suppe greifen. Das Abendessen sollte außerdem nicht zu spät auf dem Tisch stehen, sonst fängt der Magen wieder an zu arbeiten, was beim Einschlafen Probleme bereiten kann.
Ein leichtes Frühstück am Morgen, zum Beispiel ein Smoothie oder Naturjoghurt mit frischem Obst, versorgt den Körper mit zusätzlicher Energie.
Natürliche Kräuter für einen besseren Schlaf
Wer dennoch unter Schlafstörungen leidet, kann sich mit natürlichen Kräutern wie Lavendel, Baldrian, Hopfen oder Melisse etwas Gutes tun. Die gibt es in verschiedenen Formen, etwa als Tee oder Tropfen, aber auch in Säckchen, die man sich unter das Kopfkissen legt.
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Auch wenn es nach der verlorenen Stunde verlockend klingt: Macht keinen Mittagsschlaf!
Den fehlenden Schlaf einfach mit einem Nickerchen am Mittag ausgleichen? Kontraproduktiv! Das bringt die innere Uhr noch mehr durcheinander und sorgt für Schlafstörungen in der Nacht. Dem Körper stattdessen immer wieder Pausen und Erholung gönnen, etwa mit einem Kaffee auf dem Balkon oder einem kurzen Spaziergang. Wer jedoch unter weiteren Beschwerden leidet, sollte unbedingt einen Arzt konsultieren, um die nötige medizinische Hilfe zu erhalten. (spotonnews/mso/vdü/dpa/mjä)