Sicherheits- und Infrastruktur in Deutschland gefährdet
Ex-Oberst Kiesewetter: "Krieg könnte noch womöglich noch zwei Jahre gehen"

Putin lässt Raketen auf zivile Ziele in der Ukraine niederregnen. Das könnten Bilder sein, die Europa noch lange ertragen muss: Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers und Ex-Bundeswehr Oberst Roderich Kiesewetter müssen die Menschen in Deutschland darüber aufgeklärt werden, dass der russische Angriffskrieg noch längere Zeit dauern könnte.
Kritische Infrastruktur unter Druck
„Auch unsere Bevölkerung muss darauf eingestellt werden, dass dieser Krieg womöglich noch zwei Jahre gehen kann und dass er sich ausweitet“, sagte Kiesewetter dem Sender „Welt“. Die kritische Infrastruktur sei unter Druck. „Es wird nicht nur auf ukrainischem Boden stattfinden, das ist auch ein Krieg gegen uns“, sagte Kiesewetter.
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Dem russischen Machthaber Putin gehe es darum, Angst und Schrecken zu verbreiten. „Und viele Bilder sehen wir ja gar nicht, weil sie so furchtbar sind. Und das ist etwas, was unserer Bevölkerung auch immer klar sein muss: Der Krieg ist schlimmer, als manche Bilder anmuten lassen“, so Kiesewetter.
Schlammperiode im Winter

Der österreichische Garde-Kommandant Oberst Markus Reisner stimmt mit Kiesewetter überein, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Es handele sich um eine Eskalation des Konflikts. Putins Truppen von 300.000 Mann würden dafür sorgen, dass der Krieg weiter in die Länge gezogen wird. Außerdem stünden Russland noch mehr Kräfte – nämlich 30 Millionen Reservisten – zur Verfügung. Der Österreicher befürchtet, dass der Ukraine früher oder später die Soldaten ausgehen können.
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Doch zunächst steht die nächste Schlammperiode und dann der Winter an. Das wird das Kampfgeschehen laut Reisner abnehmen lassen. Die Ukraine und die Russen hätten die Gelegenheit, ihre Stellungen zu befestigen, bevor der Krieg im Frühjahr wieder Fahrt aufnimmt. Der kommende Winter könnte auch ein Grund für die massiven Angriffe auf ukrainische Städte sein. Putin möchten die Menschen mürbe machen, wenn sie ohne Wasser, Wärme und Essen in den Städten ausharren. Putin könnte, so Reiser, darauf hoffen, dass der Druck auf Wolodymyr Selenskyj steigt, sich doch noch zu Verhandlungen zwingen zu lassen. Womit Reisner nicht rechnet: Dass die Russen in absehbarer Zeit Putin absetzen. (dpa/eon)
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