"Was für ein Unsinn, dass Ihr beiden nicht mehr da seid"
Ehepaar in Mistelbach erstochen: Kollege trauert um totes Ärzte-Ehepaar
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Ärztepaar in Mistelbach erstochen
Das in Oberfranken getötete Ehepaar ist bei der Tat offenbar im Schlaf überrascht worden. „Wir gehen davon aus, dass die beiden im Schlaf angegriffen wurden“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Tatverdächtig: Der 18 Jahre alte Freund der ältesten Tochter. Die Fassungslosigkeit über die Bluttat in Mistelbach im Kreis Bayreuth ist riesig. Auch ein Kollege des getöteten Kinderarztes trauert nun bei Twitter.
Praxispartner des toten Kinderarztes twittert Trauerbotschaften
„Gestern wurden mein Praxispartner und seine Frau getötet“, schreibt der Kinderarzt am 10. Januar in einem Tweet. Sein 51-jähriger Kollege sei ein „wunderbarer Mensch und ein großartiger Arzt“ gewesen. In einem weiteren Post beschreibt der Kollege des Toten, wie er nun allein in einer nagelneu eingerichteten Praxis sitze, die gerade bereit für die ersten Patienten sei. „Und es laufen die Tränen wie ein Strom“, schildert er, „weil einer nicht mehr da sein kann, der sie zusammen mit mir geplant hat“.
In einem weiteren Tweet verspricht der Arzt seinem getöteten Kollegen, dass er die Praxis auch in dessen Sinne „rocken“ wolle. „Für dich und für Eure Kinder“, schreibt er. Er habe die vier Kinder, die das Paar hinterlässt, ständig vor Augen. Dazu postet der Kinderarzt auch mehrmals „Miss you“ zusammen mit einem schwarzen Herz.
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Ermittlungen gegen 18-jährigen Freund der Tochter
Der Tatverdächtige Felix S. hatte sich kurz nach der Tat der Polizei gestellt. Der junge Mann soll die 47-jährige Frau und ihren 51-jährigen Ehemann in der Nacht zum Sonntag in ihrem Haus getötet haben. Sein Verteidiger, der Rechtsanwalt Hilmar Lampert, teilte am Dienstag mit, sein Mandant habe bei der ersten polizeilichen Vernehmung am Sonntag eingeräumt, in einem Anwesen in Mistelbach zwei Personen durch Stichverletzungen getötet zu haben. Am Montag wurde er wegen des Verdachts des Mordes in zwei Fällen in Untersuchungshaft genommen. Vor dem Ermittlungsrichter habe er keine Angaben gemacht, teilte sein Anwalt mit.
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Laut den Ermittlern war der Deutsche der Freund der ältesten Tochter des Paares und verbrachte deshalb die Nacht in dem Haus. Die insgesamt vier minderjährigen Kinder des Ärztepaares waren laut den Ermittlern während der Tat zu hause. Zu Motiv und Hintergründen der Tat hielten sich Polizei und Staatsanwaltschaft auch am Dienstag bedeckt. (dpa/jgr)