Dramatisches Hochwasser

Anwohnerin bangt um ihr Zuhause: „Es ist eine sehr bedrohliche Situation!“

„Ich habe sowas noch nie erlebt in meinem Leben.“
Der tagelange Dauerregen sorgt für eine dramatische Hochwasserlage in ganz Deutschland: Bäche und Flüsse haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht und die Deiche an den Küsten weichen gefährlich auf. Viele bangen um ihr Zuhause, andere müssen sogar ihre Häuser verlassen und schutzlos den Wassermassen überlassen.
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Feuerwehr arbeitet Tag und Nacht und sichert die Deiche

Anwohnerin Susanne Gerken bangt um ihr Zuhause in der Gemeinde Lilienthal.
Anwohnerin Susanne Gerken bangt um ihr Zuhause in der Gemeinde Lilienthal.
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In der Gemeinde Lilienthal bei Bremen stehen die gewaltigen Wassermassen direkt vor einigen Mehrfamilienhäusern und bedrohen das Zuhause von vielen Menschen. Die Wümme ist über die Ufer getreten, die Wege hinter dem Deich sind bereits überflutet. „Es kommt schon recht dicht ans Haus“, sagt die Anwohnerin Susanne Gerken. „Ich konnte die ganze Nacht beobachten, wie hier Sandsäcke hin und her gefahren werden, durch das Wasser durch mit einem Radlader, um das eben am Wümme-Deich entsprechend zu platzieren. Es ist eine sehr bedrohliche Situation!“

Lese-Tipp: Hier ist die Hochwasserlage besonders dramatisch

Zwar steigen die Pegel nur noch leicht oder stagnieren, doch die Deiche sind stark durchweicht und drohen noch immer zu brechen. Die Einsatzkräfte sind ununterbrochen im Einsatz und bringen zahllose Sandsäcke zum Schutz an die Deiche. „Ich habe sowas noch nie erlebt in meinem Leben. Hier wird die ganze Nacht gearbeitet und sie versuchen, den Deich im Prinzip zu stabilisieren und schleppen da Sandsäcke ohne Ende, damit uns das Wasser nicht in die Kelle läuft. Das ist sagenhaft!“, sagt Gerken.

Im Video: Hier ist die Hochwasserlage besonders dramatisch

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„Wenn der Deich bricht, dann wird sicherlich der Strom abgestellt werden müssen“

Rettungskräfte fahren mit einem Radlader Sandsäcke hin und her, um den Wümme-Deich zu sichern.
Rettungskräfte fahren mit einem Radlader Sandsäcke hin und her, um den Wümme-Deich zu sichern.
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Die Bewohner der Gemeinde Lilienthal unterstützen sich in dieser Notsituation gegenseitig und denken dabei auch an die Einsatzkräfte. „Ich habe heute Morgen überlegt, die brauchen ja auch was zu essen, weil die die ganze Nacht hier so im Einsatz sind. Jetzt wollte ich gerade loslaufen zum Bäcker und die haben mir gesagt, sie wurden schon verpflegt mit Brötchen. Ich werde mal sehen, was ich dann mit Kuchen tun kann. Die sind sicherlich noch ein bisschen länger im Einsatz.“

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In der Gemeinde macht man sich auch Sorgen, wie es mit den gewaltigen Wassermassen weitergehen könnte. „Wenn der Deich bricht, dann wird sicherlich der Strom abgestellt werden müssen, weil ja die ganzen Sicherungen im Keller sind. Da weiß man dann ja nicht, wie viel da im Prinzip reinlaufen würde.“ Und noch ist keine Entwarnung in Sicht: Zwar gibt es eine kleine Entspannung durch die regenärmere Phase von Dienstag bis Donnerstag, aber das Wasser kann nicht einfach so abfließen, da überall Wasser steht und die Böden komplett gesättigt sind. Ab Freitag (29.12.) könnte es von Westen wieder kräftigere Niederschläge geben, eventuell sogar bis über den Jahreswechsel hinaus. Die Hochwassergefahr bleibt also im Westen und Nordwesten noch für längere Zeit bestehen.