Überschwemmungen, randvolle Talsperren und nasse Keller
Hier ist die Hochwasserlage weiterhin besonders dramatisch
Die Hochwasserlage ist in vielen Regionen weiterhin kritisch!
Der tagelange Dauerregen ist zwar erst mal vorbei, aber eine Entspannung für die Hochwasserlage in Deutschland bedeutet das noch lange nicht. Die Talsperren können die gewaltigen Wassermassen nicht mehr fassen, Bäche und Flüsse haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht und die Deiche an den Küsten weichen gefährlich auf.
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Große Sorge in Niedersachsen: Talsperren haben maximale Kapazität erreicht
Das größte Problem mit dem Hochwasser wird es wohl in den kommenden Tagen in Niedersachen und NRW geben. Hier steigen die Wasserstände weiterhin. Die Okertalsperre im Harz hat ihre maximale Kapazität erreicht, die Stadt Braunschweig hat wegen der drohenden Überschwemmung durch das Wasser der Talsperre mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt. Zudem ist die Ortschaft Ruthe im Landkreis Hildesheim (Niedersachsen) komplett vom Hochwasser eingeschlossen. Zwar gibt es eine kleine Entspannung durch die regenärmere Phase von Dienstag bis Donnerstag, aber das Wasser kann nicht einfach so abfließen, da überall Wasser steht und die Böden komplett gesättigt sind.
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In einigen Teilen Deutschlands entspannt sich die Lage langsam – voraussichtlich aber nur vorübergehend. In Bayern sinken die Wasserstände langsam. Die Lage bleibt aber örtlich angespannt, weil es noch eine Weile dauern kann, bis die überschüssigen Wassermengen abgeflossen sind. In Sachsen fallen die Wasserstände in den meisten kleineren Flüsse. In Thüringen und Sachsen-Anhalt sollten die Wasserstände ebenfalls minimal zurückgehen oder zumindest nicht weiter steigen. Ähnliches gilt für Hessen, wo die Lage insgesamt aber entspannter ist. An der Elbe wird der Scheitelpunkt erst in den kommenden Tagen erwartet, hier sind also Überschwemmungen größerer Flächen und einzelner bebauter Grundstücke, Straßen und Keller möglich.
Im Video: Tausende Menschen helfen beim Hochwasser
Feuerwehr rettet Hund vor dem Ertrinken

Über die Weihnachtsfeiertage mussten hunderte Menschen hochwasserbedingt ihre Häuser und Wohnungen verlassen, Rettungskräfte und Helfer waren im Dauereinsatz. Auch die Feuerwehr in Celle (Niedersachsen) hatte an den Weihnachtstagen mit rund 120 hochwasserbedingten Einsätzen alle Hände voll zu.
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Am zweiten Weihnachtsfeiertag sorgt die Feuerwehr für ein kleines Weihnachtswunder: Ein losgerissener Hund saß auf einer Insel im Überschwemmungsgebiet fest und konnte die Insel nicht mehr selbstständig verlassen. Das Tier drohte zu ertrinken. Zum Glück konnte die Feuerwehr den Hund wieder an das sichere Ufer bringen und den glücklichen Besitzern übergeben.
Hochwassergefahr dauert bis Januar an
Noch ist keine Entspannung in Sicht: Ab Freitag (29.12.) könnte es von Westen wieder kräftigere Niederschläge geben, eventuell sogar bis über den Jahreswechsel hinaus. Noch ist die genaue Lage an den Dämmen und Uferbereichen nicht abschätzbar, da zu viele Einflussfaktoren im Spiel sind.
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Wenn beispielsweise das Wasser aus den randvollen Talsperren kontrolliert abgelassen wird, verschärft sich die Hochwassersituation an den betroffenen Flüssen, obwohl der Regen nachlässt. Die Hochwassergefahr bleibt also im Westen und Nordwesten noch für längere Zeit. (dpa/lmi)