Nach zweieinhalb Jahren PandemieWie gut sind wir noch vor Corona geschützt? Der große Antikörper-Test

Wie gut sind wir mittlerweile vor Corona geschützt? Wie hoch sind unsere Antikörper nach zweieinhalb Jahren Pandemie, mehreren Impfungen und eventueller Genesung? In unserem großen Antikörpertest haben wir die Antikörper von mehr als hundert Passanten in der Bonner Innenstadt getestet. Wie diese bei Geimpften und Ungeimpften ausfielen und was neben einer hohen Antikörperzahl noch wichtig ist, um gut geschützt in den Winter zu starten, zeigen wir im Video.
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Teilimmunität bleibt auch bei neuen Corona-Subvarianten

Der Sommer ist vorbei, die Corona-Fälle häufen sich wieder, bei vielen ist die Impfung schon rund ein Jahr her. Höchste Zeit, um sich zu fragen: Wie gut bin ich eigentlich noch vor Corona geschützt? Denn auch wenn wir gut durch die letzten Monate gekommen sind, die Infektionszahlen steigen weiter.

Gerade werden die Infektionszahlen durch die Omikron-Subvariante BA.5 bestimmt, erklärt Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck im Interview mit RTL. „Das ist die gleiche Variante, die wir auch über die Sommermonate hatten. Aber wir beobachten auch, dass es eine Vielzahl anderer Varianten gibt, die sich so langsam durchzusetzen scheinen.“

Allen voran sei das die BQ.1.1-Variante, die sich dadurch auszeichne, dass sie eine erhöhte Immunflucht habe, so Streeck weiter. „Das bedeutet, dass unsere Immunantworten, die zum Beispiel durch die Impfungen induziert wurden, die Variante nicht mehr ganz so gut erkennen. Aber man muss auch festhalten, das es kein kompletter Verlust der Immunantworten ist, sondern es bleibt immer noch eine Teilimmunität erhalten.“

Mit diesen Tipps von Hendrik Streeck kommen wir durch den Corona-Winter

Wichtig sei aber auch: Es gehe in dieser Phase der Pandemie nicht mehr darum, jede einzelne Infektion zu verhindern, betont Streeck, „Es geht darum, dass wir schwere Verläufe bei den vulnerablen Gruppen vermeiden.“

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen über 60 Jahren darum, sich ein viertes Mal impfen zu lassen. Bei Jüngeren und Nicht-Risikopatienten würde Virologe Hendrik Streeck aber erst mal davon absehen, erklärt er im Interview mit RTL: „Dieser Schutz vor dem schweren Verlauf ist bei jüngeren Menschen auch schon nach der dritten Impfung gegeben.“ Wer im Sommer eine Corona-Infektion hatte, sollte sich dem Virologen zufolge jetzt ohnehin noch nicht impfen lassen. „Man sollte mindestens sechs Monate Abstand haben zwischen dem letzten Antigen-Kontakt (Impfung, Infektion) und einem neuen Antigen-Kontakt durch eine Impfung.“

Dazu beitragen, dass wir den Corona-Herbst und -Winter gut überstehen, können wir aber alle. Hendrik Streeck rät zu Folgendem:

  1. Man sollte sich impfen lassen, wenn man zu der Gruppe gehört, für die die Stiko eine Impfempfehlung ausgesprochen hat.

  2. Fühlt man sich krank, sollte man zuhause bleiben – auch bei einer Grippe oder Erkältung.

  3. Lässt es sich nicht vermeiden trotz Krankheitssymptomen rauszugehen, sollte man eine Maske tragen.

Befolgen alle diese Tipps, versichert Streeck, müssen wir uns keine Sorgen vor dem Winter machen. (akr)