Und das schon sehr bald...

Experten warnen! Diese Corona-Mutationen könnten uns die nächsten Wellen bescheren

The graphs of different colored viruses. (3d render)
Die Coronavirus-Varianten BQ.1.1. und XBB haben eine sehr hohe Immunflucht, warnen Forscher jetzt.
Eoneren, iStockphoto, iStock/Eoneren

Für den allergrößten Teil der Bevölkerung hat Covid-19, die durch das SARS-CoV-2-Virus ausgelöste Erkrankung, den großen Schrecken verloren. Dennoch bleiben Wissenschaftler weltweit wachsam und halten nach Varianten Ausschau, die uns wieder in eine missliche Lage führen könnten. Nach einer neuen Studie könnten das die Varianten BQ.1.1. und XBB sein. Medizinexperte Dr. Christoph Specht ordnet ein, ob wir uns Sorgen machen müssen.

Machen Varianten BQ.1.1. und XBB mit hoher Immunflucht Breitband-Impfstoffe nötig?

Alle Viren mutieren, die einen mehr und schneller, die anderen langsam und weniger. Das in ursprünglich in Wuhan entdeckte SARS-CoV-2-Virus hat mittlerweile einen mächtigen Stammbaum entwickelt. Denn mittels Gen-Sequenzierung kommen Laborforscher weltweit jeder Veränderung des Virus auf die Spur.

Eine Studie chinesischer Forscher weist jetzt darauf hin, dass in dem großen Stammbaum zwei neue Varianten aufgetaucht sind, die sich durch eine sehr hohe Immunflucht auszeichnen: BQ.1.1. und, viel mehr noch, XBB. Eine Immunflucht, die sogar stark genug sei, die durch die Impfungen und Infektionen aufgebaute Immunität umgehen zu können. Die Forscher drängen deswegen darauf, mehr Aufwände in die Entwicklung von Breitspektrum-SARS-CoV-2-Impfstoffen zu stecken. Allerdings: Bei der Studie handelt es sich um einen Vorabdruck, der noch nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet wurde.

Dennoch warnte auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Interview mit der „FAZ“: „Wenn sich etwa die Variante BQ.1.1 durchsetzt, würden sich auch diejenigen, die sich im Sommer infiziert haben, wahrscheinlich wieder leicht infizieren können.“

Lese-Tipp: Wie gut ist das Anti-Corona-Nasenspray? Experte schätzt ein

„Ende November eine Variantenwelle in Europa und Nordamerika“

Der Bioinformatiker Cornelius Römer vom Biozentrum der Baseler Universität nimmt deswegen an: „BQ.1.1 [wird] noch vor Ende November eine Variantenwelle in Europa und Nordamerika antreiben“, schreibt er auf Twitter. Denn: „Sein relativer Anteil hat sich jede Woche mehr als verdoppelt.“ Im Vergleich zu der aktuell vorherrschenden BA.5-Variante habe die Sublinie wahrscheinlich einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent, erklärt er in dem sozialen Netzwerk weiter. Zudem sei BQ.1.1 „deutlich schneller“ als die Omikron-Variante BA.2.75.2, die zuletzt als neuer möglicher Wellentreiber identifiziert worden sei.

Lese-Tipp: Lauterbach rät zur Vorsorge – Wer sich nicht über den Sommer infiziert hat, der lasse sich impfen!

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Medizinexperte: Immunflucht an sich ist Standard

Präventionsarzt Dr. Christoph Specht kann eine Welle durch eine neue Variante nicht ausschließen, gibt jedoch zu bedenken: „Die Immunflucht ist eigentlich nichts Besonderes, sondern eigentlich sogar totaler Standard, sie bezieht sich dabei meist nur auf die Antikörper.“ Denn bei einer sogenannten Immunflucht funktionieren die Antikörper tatsächlich nicht mehr so gut bis gar nicht mehr. „Das muss und aber gar nicht irritieren, denn Impfungen werden uns nicht in die Lage versetzen, Infektionen als solche zu verhindern.“

Pathogenität von Varianten entscheidend - Impfung schützt trotzdem

Im RTL-Interview spricht Dr. Christoph Specht über das Coronavirus.
Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht zu den aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus.
RTL

Die Impfung sei aber nach wie vor in der Lage, schwere Verläufe zu reduzieren, so Specht. Denn das geschehe über die zelluläre Abwehr, durch die T-Zellen. Diese Abwehr werde auch durch die Impfung gefördert, besser aber noch durch eine natürliche Infektion. Die Laborforscher suchen aber nur auf der Ebene der Antikörper. Deswegen sei ein weiterer und noch viel wichtigerer Faktor bei der Erforschung von Immunflucht-Varianten auch deren Pathogenität – dazu ließe sich in dieser Vorabdruck-Studie nichts entnehmen. Erst wenn sich also bei den Krankenhaus-Einweisungen wieder ein anderes Bild zeige, sei es an der Zeit, über Maßnahmen nachzudenken.

Lese-Tipp: Inzidenz steigt um 60 Prozent: Rollt die Herbstwelle jetzt richtig los?

VIDEO-PLAYLIST: Alles, was Sie über Corona wissen müssen

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus zu Corona gibt es auf RTL+

Das große Geschäft mit der Pandemie: Ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder um seine Gesundheit bangt, finden Betrüger immer wieder neue Wege, illegal Geld zu machen. Ob gefälschte Impfpässe, negative Tests oder Betrügereien in den Testzentren – die Abzocke lauert überall. Sogar hochrangige Politiker stehen in Verdacht, sich während der Corona-Zeit die eigenen Taschen vollgemacht zu haben. Unsere Reporter haben europaweit recherchiert – die ganze Doku auf RTL+.