„Corona kann nach wie vor schwere Erkrankung sein“„Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“: Ärzte empfehlen Kombi-Impfung für Risikogruppen

ARCHIV - 27.09.2022, Berlin: Kathrin bekommt im Impfzentrum im Ring-Center Berlin ihre Auffrischungsimpfung mit dem neuen angepassten Impfstoff. Eine Auffrischungsimpfung mit dem an die aktuell vorherrschenden Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist nach Unternehmensangaben gegen diese deutlich wirksamer als das ursprüngliche Vakzin. (zu dpa: «Biontech: Angepasster Impfstoff deutlich wirksamer gegen Omikron») Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ärztevertreter appellieren an Risikogruppen, sich gegen Covid-19 impfen und Grippe impfen zu lassen.
adl htf cam pil vco, dpa, Annette Riedl

Die Zahlen steigen seit Wochen: Corona hat im Herbst wieder Fahrt aufgenommen.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen appellieren Ärztevertreter an Risikogruppen, sich erneut gegen Covid-19 impfen zu lassen.
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„Corona kann nach wie vor schwere Erkrankung sein"

„Wir haben eine sehr geringe Nachfrage nach Impfungen“, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Welt am Sonntag. Zwar seien viele Menschen wegen des enormen öffentlichen Drucks zu Corona-Impfungen verständlicherweise impfmüde, sagte Gassen der Wams und der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Für Risikogruppen könne das aber problematisch sein.

Diese sollten der Impfempfehlung nachkommen, um sich zu schützen - auch gegen Influenza. Die Impfungen könnten auch kombiniert werden: „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“, sagte Gassen den Zeitungen.

„Es ist immer wieder wichtig zu betonen: Für besonders gefährdete Gruppen ohne einen entsprechenden Impfschutz kann Corona nach wie vor eine schwere Erkrankung sein“, mahnte Markus Beier, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, in der Wams.

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Auffrischung nach zwölf Monaten empfohlen

Das Gleiche gelte für die Grippe. „In einer besonders heftigen Grippesaison sterben bekanntlich zig Tausende Menschen an dieser Erkrankung.“ Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen ab 60 Jahren, aber auch solchen mit Grundleiden, eine Grippeschutzimpfung - und zwar jährlich von Oktober bis Mitte Dezember.

Eine Basisimmunität gegen Covid-19 haben Erwachsene unter 60 Jahren nach Stiko-Einschätzung in der Regel nach zwei Impfungen und einer Erkrankung oder nach drei Impfungen.

Menschen ab 60 Jahren oder solche, die durch einen schweren Covid-19-Verlauf gefährdet sind, empfiehlt die Stiko weitere Auffrischimpfungen jeweils zwölf Monate nach der letzten Impfung oder Erkrankung - vorzugsweise im Herbst. Für gesunde Kinder und Jugendliche seien derzeit keine Covid-19-Impfungen notwendig.

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Im Video: Für wen die Dreifach-Impfung sinnvoll ist

Gassen fordert Einzeldosen statt Sechserpackungen des Impfstoffs

Hilfreich wäre es, es gäbe beim Corona-Impfstoff „endlich“ Einzeldosen und nicht noch immer Sechserpackungen, sagte Gassen der NOZ.

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„Denn dafür müssen die Praxen dann gleich sechs Impflinge zusammentelefonieren, um keine Dosen wegwerfen zu müssen.“ (nri/dpa)