Im Glascontainer!

Nach mutmaßlichem Fake-Angriff auf Neonazi: Abgetrennte Finger gefunden

Container für Altglas, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europa
Die Polizei findet die abgetrennten Finger in einem Altglascontainer. (Symbolbild)
picture alliance / CHROMORANGE | Wilfried Wirth

Hat sich der mutmaßliche Neonazi Alexander W. freiwillig die Finger abhacken lassen?
Die Ermittler zweifeln jedenfalls an der Geschichte des 29-Jährigen. Und die abgetrennten Finger sind wieder aufgetaucht – im Müll!

Landeskriminalamt: Wendung bei den Ermittlungen

Vermummte Linksextremisten sollen Alexander W. im Chemnitzer Park mit einer Machete drei Finger abgetrennt haben – das zumindest erzählt er selbst. Zuerst geht die Polizei nach dem angeblichen Überfall am 15. August tatsächlich von einer politisch motivierten Tat gegen das Opfer, das aus der rechten Szene stammen soll, aus. Doch das Sondereinsatzkommando LinX ermittelt und kann den Vorwurf nicht bestätigen.

Stattdessen ermitteln die Beamten jetzt gegen Alexander W. und einem weiteren Mann wegen der Vortäuschung einer Straftat. Der mögliche Verdacht: Alexander W. wollte freiwillig, dass sein Komplize ihm die Finger abhakt, um politische Gegner für die Tat verantwortlich zu machen.

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Doch falls der mutmaßliche Neonazi die Abtrennung tatsächlich geplant haben sollte, hatte er wahrscheinlich nicht mehr vor, sich die Finger wieder anbringen zu lassen. Denn das Landeskriminalamt Sachsen bestätigt auf MDR-Anfrage, dass sie die Finger von Alexander W. gefunden hätten. Demnach lagen die abgetrennten Körperteile in einem Altglascontainer am Rande des Chemnitzer Stadtparks.

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Zufällig: Polizei Chemnitz findet Diebesgut

Der aus Dortmund stammende Alexander W. soll erst kürzlich nach Chemnitz gezogen sein. In Dortmund soll er Mitglied der Partei Die Rechte gewesen sein. Im Zuge der aktuellen Ermittlungen hat die Polizei die Wohnungen von Alexander W. und seinem mutmaßlichen Komplizen durchsucht. Das Landeskriminalamt schreibt in einer Mitteilung, dass die Beamten dabei nicht nur Beweismittel sichergestellt haben. Denn zufällig haben sie bei den Verdächtigen auch Diebesgut aus einem vergangenen Wohnungseinbruch gefunden.

Die beiden Männer haben die Tatvorwürfe laut Landeskriminalamt bisher nicht zugegeben. Die Ermittlungen dauern an.

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