Vorfall im Chemnitzer Park am 15. August offenbar vorgetäuscht

Angeblicher Macheten-Angriff auf Neonazi (29): Hackte Bekannter (37) ihm auf Anweisung die Finger ab?

ARCHIV - 27.07.2015, ---: Eine Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Im Hintergrund steht ein weiterer Streifenwagen. (Symbolbild zu dpa: «Mann schießt mit Armbrust - Polizei untersucht rechten Hintergrund») Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Polizei sucht Körperteile - Angreifer hacken Neonazi in Chemnitz angeblich mit Machete drei Finger ab. Doch war alles nur vorgetäuscht?
vms kde cul jbi, dpa, Friso Gentsch

Täuschten sie den Angriff von links nur vor?
In einem Chemnitzer Park sollen mehrere Vermummte den Neonazi Alexander W. (29) mit einer Machete verstümmelt haben. So gab es das vermeintliche Opfer an. Das polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) beim Landeskriminalamt ermittelte – und kommt knapp zwei Wochen nach dem Angriff zu einem anderen Schluss.

Chemnitz: Angebliche Attacke im Stadtpark hat es wohl nicht gegeben

Die grausame Szene soll sich im Stadtpark in Chemnitz abgespielt haben: Alexander W. ist dort gerade zu Fuß unterwegs, als eine Personengruppe ihn angreift. Wie lange der Übergriff gedauert hat, ist nicht bekannt. Dem Neonazi sollen dabei drei Finger mit einer Machete abgeschlagen worden sein. Das gibt er gegenüber der Polizei an. Das LKA widerspricht dieser Aussage nicht. Doch jetzt gibt es erhebliche Zweifel an der Geschichte.

Denn die Polizei ermittelt nun gegen den "vermeintlichen Geschädigten wegen Vortäuschen einer Straftat", wie sie mitteilt. Nach Informationen des Portals T-Online soll ein 37-Jähriger die Finger auf Geheiß von Alexander W. abgetrennt haben. „Es kann sein, dass die Beschuldigten einvernehmlich gehandelt haben", zitiert das Portal Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. Als mögliches Motiv steht im Raum, politische Gegner für die Straftat verantwortlich machen zu wollen. Doch die Ermittlungen der Polizei scheinen diesen Plan nun zu durchkreuzen.

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"Opfer" wohnt erst seit kurzem in Chemnitz

Der aus Dortmund stammende Alexander W. soll erst kürzlich nach Chemnitz gezogen sein. In Dortmund soll er Mitglied der Partei Die Rechte gewesen sein. Zudem soll er während der angeblichen Attacke eine Jacke der als rechts geltenden Sportmarke „Kampf der Nibelungen“ getragen haben.

Inwieweit W. der rechten Szene angehörig ist, ließen die Beamten offen. (jak/xes)

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