Gemeinsam statt gegeneinanderNach Wirbel um Abschaffung: Wie die Bundesjugendspiele künftig ablaufen
Schneller, höher, weiter? Bald nicht mehr!
Nach dem Wirbel um die Abschaffung der Bundesjugendspiele steht jetzt das neue Konzept. Gemeinsames Sporteln statt knallharter Wettkampf. Wir erklären, wie das konkret aussehen soll.
Im Video: Was jetzt mit den Bundesjugendspielen passieren soll!
Kein leistungsorientierter Wettkampf mehr
Die Disziplinen Leichtathletik und Schwimmen in den Klassenstufen 1 bis 4 sollen nur noch als bewegungsorientierter Wettbewerb ausgetragen werden, nicht mehr als leistungsorientierter Wettkampf. So steht es erstmals in der bundesweiten Ausschreibung der Sportveranstaltung für das Schuljahr 2023/24.
„Ab dem kommenden Schuljahr richtet sich der Fokus endlich auf die sportliche Betätigung an sich“, lobte die stellvertretende Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Heike Ackermann. Damit würden die Bundesjugendspiele endlich kind- und zeitgemäß. „Das Beschämen nicht so sportlicher Schülerinnen und Schüler gehört dann hoffentlich endlich der Vergangenheit an.“
Lese-Tipp: Spring, Sprint, STÖHN: Die Bundesjugendspiele werden endlich abgeschafft!
Ihre Meinung interessiert uns:
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Je älter die Kinder, desto größer der Wettkampf
Ein Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden erklärte: „Die neue Form des Wettbewerbes eröffnet einen besonders kindgemäßen Zugang zu den Bundesjugendspielen.“ Im Grundschulalter ständen nun vor allem das Koordinationsvermögen und die Geschicklichkeit im Mittelpunkt. „Viele Kinder müssen – insbesondere nach den von Inaktivität geprägten Pandemiejahren – zunächst an den Sport und den Wettkampfgedanken herangeführt werden“, ergänzte der Sprecher.
Mit zunehmendem Alter spiele dann die pädagogische Perspektive der Leistung eine Rolle im Sport und in der Persönlichkeitsentwicklung. „Dazu gehört auch die Fähigkeit, sich in einem normierten Umfeld persönliche Ziele zu setzen und mit Enttäuschungen umzugehen“, erklärte der Ministeriumssprecher. Die Bundesjugendspiele werden jährlich für alle Schulen und Vereine ausgeschrieben. Sie können in Geräteturnen, Leichtathletik und Schwimmen ausgetragen werden.
Lese-Tipp: Ja zu den Bundesjugendspielen! JEDES Kind braucht diesen Wettkampf
Da die Bundesjugendspiele an Grundschulen künftig als Wettbewerb stattfänden, könne besser auf die individuellen Stärken der Kinder eingegangen werden, erläuterte die Gewerkschaft GEW. „Alle Schülerinnen und Schüler, die sich an diesem Tag angestrengt und ihren sportlichen Schatten übersprungen haben, sollten daher eine Urkunde erhalten, die diese individuelle Leistung in den Mittelpunkt stellt.“ (dpa/lra)