Leistungsgedanke nur dann, wenn's passt?
Ja zu den Bundesjugendspielen! JEDES Kind braucht diesen Wettkampf
Aus der Zeit gefallen, unfair, diskriminierend! Es ist wirklich interessant, was über die Bundesjugendspiele so zu hören ist. Die Stadt Hannover geht jetzt sogar soweit, die Spiele für Schüler abzuschaffen. Und damit ein weiteres Stück Leistungsgedanke. Ein Kommentar.
Gegenmeinung: Spring, Sprint, STÖHN: Die Bundesjugendspiele werden endlich abgeschafft!
Schule ist immer auch ein Ort von Sieg und Niederlage
Wo Sieger sind, gibt es immer auch Verlierer. Das ist im Sport leider so. Doch Erfolg und Misserfolg gibt es im schulischen Bereich doch auch an allen anderen Orten. Während der Banknachbar in der Mathe-Schulaufgabe nur knapp an der Maximalpunktzahl vorbeischrammte, reichte es für einen selbst nicht einmal für ein „ausreichend“ (persönlich erlebte ich dieses „Schicksal“ häufiger).
Lese-Tipp: Bündnis zur Förderung von Inklusion in Schule und Sport
Im Zeugnis steht dann das Wort „mangelhaft“. Nach der für die Bundesjugendspiele herangezogenen Diktion dann eigentlich diskriminierend. Doch an Mathe gibt es dennoch kein Vorbeikommen in der Schule – zu Recht! Es ist ein Hauptbestandteil der Schule, seine eigenen Stärken für das spätere Berufsleben herauszufinden. Doch die Erkenntnis über Schwächen zählt ebenfalls dazu. An denen es dann zu arbeiten gilt, um beim nächsten Mal eine bessere Leistung zu finden. Warum also eine Ausnahme beim Sport machen? Zumal es dort selbst bei vergleichsweise schlechten Leistungen mindestens eine Teilnehmerurkunde gibt.
Wettkampf gerade für die nicht so sportlichen Schüler wichtig
Übrigens: In keinem anderen Schulfach ist die Bewertung so fair wie im Sport. In Deutsch muss die Lehrkraft den Text bewerten, in Mathe der Lehrer den Rechenweg. Im Sport zählt nur die Stoppuhr oder das Maßband. Und Verbesserungen lassen sich somit auch so leicht wie nirgendwo sonst erkennen.
Eine Abschaffung der Bundesjugendspiele hat außerdem nur Nachteile. Diejenigen, die Spitzenleistungen bringen möchten, haben keine Möglichkeiten mehr dazu. Vor allem aber diejenigen, die sonst sowieso nie an Wettkämpfen teilnehmen, werden nun gar nicht mehr mit der Realität konfrontiert.
Und genau für Letztere gibt es den Schulsport (und in letzter Konsequenz auch die Bundesjugendspiele als Höhepunkt des Schuljahres). Kinder und Jugendliche, die sportlich nicht aktiv sind, soll Begeisterung für Bewegung vermittelt werden. Und ja, sofern diese Begeisterung nicht ensteht, sollten die Jugendlichen trotzdem verpflichtend teilnehmen müssen. Nur so kann ihnen der Spiegel vorgehalten werden. Denn der sportliche Vergleich in der pysischen Welt bleibt eben unerreicht. Duelle an der Spielkonsole sind in diesem Fall kein Kompromiss, denn es geht um Sport.