Vor Bund-Länder-Beratungen

Bundesbildungsministerin: Neue flächendeckende Schulschließungen "unbedingt vermeiden"!

Verlängerte Schulferien und erneutes Homeschooling – das scheint angesichts der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante nach den Weihnachtsferien nicht ausgeschlossen zu sein. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) mahnt vor dem heutigen Bund-Länder-Treffen, erneute Schulschließungen unbedingt zu vermeiden. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft kann sich dagegen Distanzunterricht für eine kurze Zeit wieder vorstellen und Lehrerpräsident Meidinger fordert ein einheitliches Vorgehen für Bund und Länder im Umgang mit verschärften Corona-Maßnahmen an Schulen.

Stark-Watzinger warnt vor Folgen möglicher Schulschließungen

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will neue flächendeckende Schulschließungen „unbedingt vermeiden“. „Kinder und Jugendliche haben schon bisher eine große Last in der Corona-Pandemie getragen. Sie brauchen beste Bildung. Die Lernrückstände dürfen nicht noch zunehmen“, sagte die FDP-Politikerin vor den Bund-Länder-Beratungen am heutigen Dienstag über schärfere Beschränkungen zum Jahreswechsel.

Bundesbildungsministerin: „Solange wir noch ins Fußballstadion gehen können, darf keine Schule schließen!“

Stark-Watzinger mahnte: „Solange wir noch ins Fußballstadion gehen können, darf keine Schule schließen.“ Die Corona-Variante Omikron stelle das Land vor große Herausforderungen. „Es ist gut, dass der Expertenrat der Bundesregierung eine erste Stellungnahme dazu erarbeitet hat“, sagte sie. „Impfen, boostern und auch Kontaktbeschränkungen sind die richtigen Gegenmaßnahmen.“

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Verlängerte Weihnachtsferien und erneutes Homeschooling?

Wegen der sich rasch ausbreitenden Coronavirus-Variante Omikron kann sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorstellen, die Weihnachtsferien zu verlängern oder Homeschooling kurzzeitig wieder einzuführen. „Distanzunterricht für eine begrenzte Zeit nach den Weihnachtsferien kann eine Möglichkeit sein, die Verbreitung der Omikron-Variante zu erschweren“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies müsse aber eine Ausnahme bleiben, die allein der aktuellen Situation geschuldet sei, erklärte sie weiter.

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Lehrerpräsident Meidinger: Ferienverlängerung und Distanzunterricht nicht ausgeschlossen!

ARCHIV - 05.02.2018, Bayern, Deggendorf: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Schulleiter des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf.   (zu dpa «Lehrerpräsident sieht Tablets an Grundschulen mit Skepsis» vom 07.05.2018) Foto: Armin Weigel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Heinz-Peter Meidinger
awe sja fuw, dpa, Armin Weigel

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte: „Wenn die Infektionszahlen aufgrund von Omikron in den Weihnachtsferien massiv nach oben gehen, dürfen Ferienverlängerungen beziehungsweise erneuter Distanzunterricht nicht ausgeschlossen werden.“ Es sei falsch, Schulen bei einem größeren Maßnahmenkatalog komplett auszunehmen, weil dort demnächst eine hochansteckende Virusvariante auf eine Vielzahl von Kontakten treffe.

Finnern und Meidinger forderten beide, dass die Länder hier nicht einzeln vorgehen dürften, sondern dass Maßnahmen bei der bevorstehenden Bund-Länder-Konferenz dazu am Dienstag getroffen werden müssten. „Wir brauchen ein einheitliches Vorgehen von Bund und Ländern orientiert an Parametern wie altersabhängiger Inzidenzen und Landesimpfquoten“, sagte Meidinger dem RND. „Aktuell herrscht Chaos und Verwirrung. Manche Bundesländer haben bereits Ferien, manche haben die Präsenzpflicht aufgehoben, andere bleiben beim regulären Ferienbeginn.“ (dpa/lwe)

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