Trauer um Optiker-LegendeGünther Fielmann mit 84 Jahren gestorben: „Robin Hood der Fehlsichtigen"

Der Unternehmer Günther Fielmann ist tot.
Der Gründer der gleichnamigen Optikerkette starb am 3. Januar im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee in Schleswig-Holstein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
RTL.de ist jetzt auch bei Whatsapp - HIER direkt ausprobieren!

Sohn Marc Fielmann leitet seit 2019 die Optikerkette

Wie die Fielmann-Gruppe mitteilte, ist Günther Fielmann im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.

Bereits im Jahr 2019 übergab Günther Fielmann kurz nach seinem 80. Geburtstag die Führung der Fielmann-Gruppe an seinen Sohn Marc Fielmann. Er leitet auch die Familienstiftung, die die Mehrheitsbeteiligung an der Fielmann-Gruppe hält.

„Professor Fielmann war ein Jahrhundert-Unternehmer und Visionär. Mit strategischem Weitblick, einem klaren Fokus auf die Wünsche der Kunden und einem vorbildlichen Engagement für das Gemeinwohl hat er die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt“, erklärt Mark Binz, Aufsichtsratsvorsitzender der Fielmann Group AG.

Video-Tipp: Bringt diese Brille Sehkraft zurück?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Optiker beschimpfen Fielmann als „Robin Hood der Fehlsichtigen"

Seine erste Niederlassung eröffnete Günther Fielmann 1972 in Cuxhaven. Fielmann war überzeugt davon, dass „kaum ein Accessoire die Wirkung des Menschen auf seine Umwelt mehr beeinflusst als die Brille“.

Fielmann war der erste Augenoptiker, der seine Brillen offen präsentierte, kostenlose Serviceleistungen anbot und umfangreiche Garantien gewährte, erklärt das Unternehmen.

Günther Fielmann schaffte sozusagen die erste Volksbrille. Vor Fielmann wurden gesetzlich Versicherte durch die Kassenbrille „sozial stigmatisiert“, wie es selbst formulierte. „Dank Fielmann kann sich heute jeder eine modische Brille leisten“, so das Unternehmen.

In der Optiker-Branche machte sich Fielmann damit allerdings keine Freunde. Optiker warfen ihm Preisdumping vor, beschimpften ihn als „Robin Hood der Fehlsichtigen". Gestört habe ihn das nicht. „Ich habe diese Attacken als etwas Positives erlebt. Der Widerstand zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Wege war“, sagte er in einem Interview.

Fielmann-Sohn Marc: „Er hat die gesamte Branche im Dienste der Kunden revolutioniert"

„Mein Vater hat immer wieder kundenfreundliche Leistungen eingeführt, die es vordem nicht gab. Er hat die gesamte Branche im Dienste der Kunden revolutioniert. Sein Lebenswerk erfüllt uns mit Respekt und ist für uns Ansporn, allen Menschen zu helfen, die Schönheit der Welt zu hören und zu sehen. Während wir unser Familienunternehmen in die Zukunft führen, bewahren wir die kundenfreundliche Philosophie, die Werte und das Menschenbild, die uns groß gemacht haben“, erklärt Marc Fielmann in einer Mitteilung.

2024 ist die Fielmann-Gruppe mit mehr als 1.000 Niederlassungen Marktführer in Zentraleuropa und das drittgrößte Unternehmen der augenoptischen Branche weltweit. 23.000 Menschen in Europa, Asien und den USA arbeiten für das Unternehmen. (aze)