Raketenangriffe auf ukrainische Infrastruktur
Brigadegeneral a.D. Erich Vad: Russen würden eher zu Nuklearwaffen greifen als aufzugeben
Die aktuellen Angriffe auf die Ukraine seien „die größten Raketenangriffe seit Beginn des Krieges“, lautet die Einschätzung von Brigadegeneral a.D. Erich Vad. Daran sei auch zu erkennen, dass es Russland, entgegen vieler Vermutungen, nicht an Munition fehlt.
Allerdings sei auch zu erkennen, dass die Angriffe sich immer wieder an die zivile Bevölkerung richten. 80 Prozent der Bewohner und Bewohnerinnen müssten derzeit ohne Wasser und Strom auskommen — „eine humanitäre Notlage“. Inwiefern Vad den bisherigen Verlauf des Krieges nicht erwartet hat, erläutert er im Interview mit RTL-Reporterin Tamara Bilic.
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Politische Verhandlungen statt militärischer Sieg
Ein Ende des Krieges im Herbst nächsten Jahres sieht Vad nicht kommen. Zudem sei Russland militärisch nicht zu besiegen. Entweder man begebe sich in Verhandlungen oder man führt einen Abnutzungskrieg: „Wenn wir das wollen, kann man da sicherlich noch ein paar Jahre Krieg führen.“ Schließlich würden die Russen nicht einfach aufgeben.
Bevor Putin die annektierte Halbinsel Krim und den Donbass aufgibt und „als Weltmacht von der Weltbühne verschwindet, werden sie Nuklearwaffen einsetzen“, zeigt sich Vad sicher. Es komme darauf an, das zu verhindern. Der ehemalige Brigadegeneral stellt klar: „Russland ist eine Weltmacht, ist eine Nuklearmacht, sie ist eine Macht im Abstieg, das stimmt, und den müssen wir managen. Und das geht nur durch politische Klugheit und nicht, indem man glaubt, man kann sie militärisch besiegen.“
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