"Das war leider gezielt"
Pro-Palästina-Demo in Berlin: RTL-Team mit Böllern beworfen
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Plötzlich fliegen Böller aus dem Protestzug in Neukölln
RTL-Reporterin Kathrin Gräbener und ihr Team waren bei der pro-palästinensischen Demonstration in Berlin-Neukölln vor Ort. Während der Dreharbeiten wurde das RTL-Team plötzlich gezielt aus der Menschenmenge heraus mit Feuerwerkskörpern beworfen. Die Szene zeigen wir im Video. „Direkt neben uns ist jetzt direkt was niedergegangen“, sagte die Reporterin unmittelbar nach der Attacke. „Die Ohren klingeln noch“, berichtet Gräbener. Ansonsten gehe es aber allen gut.
RTL-Team war mit israelischer Journalistin unterwegs
Das RTL-Team war bei der Demo zusammen mit der israelischen Journalistin Antonia Yamin unterwegs. Die Feuerwerkskörper flogen, kurz nachdem Yamin einen Aufsager auf Hebräisch gemacht hatte. „Das ist nicht das erste Mal, dass mir das passiert“, erklärte die Israelin. Sie sei vor drei Jahren schon einmal in Neukölln mit Böllern beworfen worden, nachdem sie Hebräisch gesprochen hatte. „Ich versuche, ruhig zu bleiben“, sagte sie nach dem Schock.
Die Polizei löste die Demonstration kurze Zeit später auf, weil die Corona-Distanzregeln nicht eingehalten worden seien. Die Polizei schritt gegen Demo-Teilnehmer ein, die den Ort nicht verlassen wollten. Auch dabei flogen Steine, Flaschen und Pyrotechnik auf die Sicherheitskräfte. Etwa 3.500 Menschen seien in Neukölln zusammengekommen, teilten die Beamten auf RTL-Anfrage mit.
Ausschreitungen bei Demonstration in Neukölln
Demonstranten schlugen auf Polizisten ein. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Ob Demonstrationsteilnehmer festgenommen wurde, konnte ein Polizeisprecher zunächst nicht bestätigen. Da sich Demonstrationsteilnehmer nicht an die Anordnung hielten, schritten die Beamten auf der Sonnenallee in Neukölln gegen sie ein. Aus der Demonstration wurden Rufe wie «Kindermörder Israel», «Frauenmörder Israel» und «Free Palestine» laut.
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Konflikt zwischen Israel in der Hamas eskaliert
Zuvor war eine andere Demonstration mit rund 120 Teilnehmern zum Rathaus Neukölln friedlich verlaufen. Eine weitere sei für den Nachmittag geplant. Bei den Protesten wurde zum Kampf für ein freies Palästina aufgerufen. Hintergrund ist der eskalierende Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Die Menschen auf der Straße erinnerten außerdem an die „Nakba“ (deutsch: Katastrophe). Am 15. Mai gedenken die Palästinenser damit der Vertreibung und Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948.
„Man sollte beide Seiten betrachten, nicht immer nur eine“, forderte ein junge Demonstrantin im RTL-Interview. Es würden unschuldige Kinder getötet und Familien aus ihren Häusern vertrieben, klagte sie an. Sie wolle Gewalt nicht rechtfertigen. „Tote sind Tote“, erklärte sie. Aber sie wolle, dass sich jeder ein eigenes Bild mache und nicht nur die israelische Seite sehe. „Es sind zwei Parteien. Die einen die wehren sich“, erklärte sie.
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Aufgeheizte Stimmung auch bei Demo in Hamburg
Auch in anderen deutschen Städten zogen pro-palästinensische Demonstranten durch die Innenstädte. In Hamburg solidarisierten sich mehrere Hundert Menschen mit den Palästinensern. Nach einer friedlichen Kundgebung mit etwa 120 Teilnehmern auf dem Gänsemarkt versammelten sich am Nachmittag nach Polizeiangaben 400 bis 500 Demonstranten in Ottensen. Die Stimmung dort sei hoch emotionalisiert gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Situation habe sich weiter verschärft, als einige Personen mit Israel-Flaggen erschienen. Die Polizei löste die Versammlung auf. (jgr/dpa)