Mehrere Verletzte durch Kohlenmonoxid

Kinder beinahe gestorben! Gefährliche Gas-Vergiftung im Kindergarten in Bayern

Die in dem Gebäude gemessenen Kohlenmonoxid-Werte hätten durchaus Potential für schwere oder gar tödliche Verletzungen haben können.
66 Kinder und Betreuer entgehen knapp einer tödlichen Katastrophe.
BRK-Rettungsdienst Haßberge

Das war ziemlich knapp!
Zwei Erzieherinnen merken plötzlich, dass irgendwas nicht stimmt. Und ihr Verdacht bestätigt sich: Irgendwo in der Kita in Ebelsbach tritt Gas aus. Dieser Tag hätte für 66 Kinder und ihre Betreuer tödlich enden können. Mehrere Menschen werden verletzt.
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Ebelsbach: Erzieherinnen klagen über Schwindel

Die besinnliche Zeit ist für den Kindergarten St. Magdalena in Ebelsbach (Bayern) schon am ersten Tag nach den Weihnachtsferien (09. Januar) vorbei, berichtet das Bayrische Rote Kreuz (BRK). Denn als zwei Erzieherinnen in den Keller gehen, fühlen sie sich plötzlich unwohl und klagen über Schwindel und Übelkeit. Die Mitarbeiterinnen sind sich sicher, dass das kein Zufall ist und verständigen die Feuerwehr. Das Kohlenmonoxid-Warngerät schlägt sofort an. „Die in dem Gebäude gemessenen Kohlenmonoxid-Werte hätten durchaus Potenzial für schwere oder gar tödliche Verletzungen haben können“, schreibt das BRK.

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Schnell werden die 66 Kindergartenkinder aus dem Gebäude gebracht. Außerdem öffnen die Erzieherinnen Fenster und Türen der Kita, um für eine Durchlüftung zu sorgen.

Im Video: Warum Kohlenmonoxid so gefährlich ist

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´Hohe Kohlenmonoxid-Werte: Zwei Kinder betroffen

Die in dem Gebäude gemessenen Kohlenmonoxid-Werte hätten durchaus Potential für schwere oder gar tödliche Verletzungen haben können.
Die Kinder im Kindergarten St. Magdalena müssen evakuiert werden.
BRK-Rettungsdienst Haßberge

Während die Feuerwehr versucht, die Ursache des Gasauftrittes zu finden, werden die Kinder in eine Turnhalle einer benachbarten Grundschule gebracht. „Die allermeisten Mädchen und Jungen waren trotz des Schreckens gut gelaunt und nur wenige ängstlich“, schreibt das Bayerische Rote Kreuz.

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Eine Notärztin untersucht alle 66 Kinder und 15 Angestellte. Bei zwei Kindern im Alter von sieben Jahren werden erhöhte Kohlenmonoxid-Werte festgestellt. Auch vier Betreuerinnen im Alter zwischen 29 und 63 Jahren sind betroffen. Sie alle werden in ein Krankenhaus gebracht, damit die Vitalfunktionen überwacht werden können.

Tödliche Gas-Konzentration führt in 25 Minuten zum Tod

Das Bayerische Rote Kreuz erklärt, dass Kohlenmonoxid in der natürlichen Luft nur in niedrigen Konzentrationen auftritt und schreibt dazu: „Die typischen Konzentrationen in der Atmosphäre betragen 0,1 ppm. Bei 200 ppm kommt es beim Einatmen über einen Zeitraum von fünf bis zehn Minuten zu Kopfweh, Schwindel und Übelkeit; der Tod kann bei diesem Wert eintreten, wenn ein Mensch dieser Konzentration 25 bis 30 Minuten ausgesetzt ist. Bei einem Wert ab 800 ppm kann bei kontinuierlicher Einatmung der Tod sogar innerhalb von ein bis drei Minuten eintreten.“

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Erschreckend: Als die Feuerwehr am Kindergarten eintrifft, liegen die Werte im Erdgeschoss bei 200 ppm und im Keller bei 1300 ppm. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes loben das vorbildliche Handeln des Kita-Personals. Jetzt ermittelt die Polizei, wie es zu diesem Gas-Ausbruch kommen konnte. Das Bayerische Rote Kreuz vermutet, dass die Heizungsanlage in einem Heizungsraum im Keller zu finden ist. (jsi)

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