Freundin verteidigt Mann vor Gericht

Schlug Vater (27) sein eigenes Baby fast tot?

Der Angeklagte muss sich heute vor dem Amtsgericht Plön verantworten.
Sowohl Vater als auch Mutter sagen vor Gericht aus.
RTL

Es sollte eine schöne Geburtstagsfeier werden!
Als die Mutter gemeinsam mit ihrer Freundin gemütlich durch den Kreis Plön (Schleswig-Holstein) spaziert, geschieht Zuhause etwas Schreckliches. Ihr Mann Vadym S. soll ihr gemeinsames, neun Monate altes Baby, fast zu Tode geprügelt haben. Die Mutter glaubt an ein Versehen und bekommt sogar ein zweites Kind mit ihm.

Bekannter erwischt ihn bei der Tat

Am Abend des 4. November 2024 bekommen Vadym und seine Freundin Anastasiia Besuch von einem bekannten Pärchen. Sie freut sich auf eine ausgelassene Geburtstagsfeier. Kurz vor Mitternacht, gegen 23.15 Uhr, bricht sie mit ihrer Freundin zu einem Spaziergang auf. Vadym, der neun Monate alte Sohn und ein gemeinsamer Bekannter, bleiben in der Wohnung zurück. Dann soll sich der 27-jährige Ukrainer im Alkoholrausch in das Kinderzimmer eingesperrt haben.

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Plötzlich soll der Bekannte mehrere „Klatschen” und Babygeschrei aus dem Zimmer gehört haben. Als er den Vater damit konfrontieren will, soll es zu einer heftigen Schlägerei zwischen ihnen gekommen sein. Dem Bekannten der Familie soll es gelungen sein, die Wohnung zu verlassen und der Mutter des Babys Bescheid zu geben. Als er mit dem Kind alleine ist, soll der Vater wieder ausgerastet sein. Er soll auf bisher noch unbekannte Weise mehrfach derart massiv auf den Kopf des Babys eingewirkt haben, dass es fast stirbt – so lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Im Video: Säugling tot in Babyklappe gefunden

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Anastasiia glaubt ihrem Lebensgefährten

Vor dem Amtsgericht Plön treffen die Beteiligten aufeinander. Der Angeklagte sagt, dass er seinen Sohn nicht geschlagen habe, sondern dass das Baby in die Schlägerei geraten sei. Er behauptet, dass der Bekannte ihn provoziert habe, sodass er „es nicht mehr ausgehalten” habe. Als die Schlägerei anfing, sei das Kind auf den Boden gefallen und habe deshalb die schweren Kopfverletzungen davongetragen.

Der Bekannte habe ihn „gewürgt und gebissen”, erzählt Vadym S. weiter. Dann soll er laut Anklage mit einem Stuhlbein auf den Bekannten losgegangen sein. Das streitet er ab. Danach habe er sich „erholen” wollen und griff wieder zum Alkohol. Vor Gericht gibt der Vater von inzwischen zwei Kindern zu, dass er einmal wöchentlich Marihuana raucht. In seinem Blut soll aber auch Kokain festgestellt worden sein.

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Unsere Reporterin spricht vor dem Gerichtssaal mit der Mutter des geprügelten Babys. Sie sind immer noch ein Paar, haben inzwischen sogar ein zweites Kind bekommen. Wieder ein Junge. „Nachdem ich mit allen Zeugen gesprochen habe, bin ich immer noch der Meinung, dass Vadym seinem Sohn nicht vorsätzlich Schaden hinzugefügt hat”, sagt Anastasiia. Ob das Amtsgericht Plön das genauso sieht, wird sich zeigen. Nach zwei weiteren Verhandlungstagen soll das Urteil fallen.