Herber Rückschlag für Habeck im eigenen Wahlkreis!Diese Politiker aus dem Norden ziehen in den neuen Bundestag

630 Mitglieder ziehen in den neuen Bundestag. Insgesamt 108 von ihnen kommen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen.
630 Mitglieder ziehen in den neuen Bundestag. Insgesamt 108 von ihnen kommen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen.
dpa/Reuters/Collage: RTL Nord

Aus dem Norden nach Berlin!
In ihren Wahlkreisen sind sie die Sieger im Norden. Jetzt geht es für altbekannte Polit-Promis und Neulinge in den Bundestag. Nach der Wahlrechtsreform ist dort nur für 630 Mitglieder Platz. Damit wurde der Weg nach Berlin selbst für etablierte Politiker wie Matthias Miersch (SPD) und Robert Habeck (Grüne) zur Zitterpartie!

Nur Platz 2 für Habeck in Schleswig-Holstein

„Es ist kein gutes Ergebnis“, erklärt Robert Habeck am Montag nach der Bundestagswahl, er habe mehr gewollt. Der Grünen-Politiker bekommt in seinem eigenen Wahlkreis Flensburg-Schleswig am Sonntag einen ordentlichen Dämpfer. Mit 22,6 Prozent der Erststimmen landet er nur auf dem zweiten Platz hinter Petra Nicolaisen von der CDU.

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Obwohl er nicht die meisten Stimmen hat, schafft Habeck es aber doch nach Berlin – dank einer Reform des Wahlrechts. Dadurch ziehen Kandidaten nämlich nicht mehr automatisch in den Bundestag ein, wenn sie die meisten Erststimmen erhalten haben. Ihre Partei muss zusätzlich genügend Zweitstimmen bekommen. Der Bundestag soll so verschlankt werden.

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Habeck zieht Konsequenzen, aber ohne Selbstkritik.
Habeck zieht nach Wahl Konsequenzen: Er will keine führende Rolle mehr einnehmen.
Sören Stache/dpa

Trotz schlechterem Ergebnis in den Erststimmen zieht der Grünen-Politiker deshalb gerade noch an seiner CDU-Konkurrentin vorbei. Neben Habeck geht es für 24 weitere Politiker aus Schleswig-Holstein nach Berlin. Darunter auch einige junge Newcomer, wie Truels Reichard (SPD), Leif Erik Bodin (CDU) und Tamara Mazzi (Die Linke), die zum ersten Mal im Bundestag vertreten sind.

So schneiden Klingbeil und Pistorius ab

Aus Niedersachsen kommen künftig 65 Bundestagsmitglieder. Klarer Sieger ist die CDU. Die SPD erlebt hier insgesamt eine schwere Niederlage. Doch einige SPD-Politiker feiern trotzdem Erfolge und kehren nach Berlin zurück. In seinem Wahlkreis Rotenburg I-Heidekreis kann sich Lars Klingbeil mit 41,1 Prozent der Erststimmen gegen die CDU-Kandidatin durchsetzen. In Personalunion soll er als neuer Fraktionschef der SPD in den Bundestag ziehen.

Erfolgreich bleiben auch Boris Pisotrius, der sich im Wahlkreis Hannover-Stadt II durchsetzt und Hubertus Heil in Gifhorn-Peine. In seinem Wahlkreis ist der Politiker ein echter Dauerbrenner. Seit 1998 gewinnt Heil durchgängig in seinem Wahlkreis. Knapp geht es dagegen für SPD-Generalsekretär Matthias Miersch aus. Mit 31,8 Prozent der Erststimmen landet er nur knapp vor CDU-Kandidat Tilman Kuban, der 30 Prozent erreicht.

Über ein starkes Ergebnis kann sich Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek freuen. In Osnabrück gelingt ihr ein zweistelliges Erststimmen-Ergebnis mit 11,8 Prozent. Bei der vorherigen Bundestagswahl schaffte Die Linke gerade mal 3,2 Prozent. Reichinnek zieht über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag.

Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek ist im Wahlkreis Osnabrück angetreten.
Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek ist im Wahlkreis Osnabrück angetreten.
Carsten Koall/dpa
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Fünf Abgeordnete aus Bremen im Bundestag

Von den 630 Mitgliedern des neuen Bundestags kommen fünf aus Bremen. Weiterhin in Berlin vertreten werden Uwe Schmidt von der SPD, Thomas Röwekamp von der CDU und Kirsten Kappert-Gonther für die Grünen sein. Doris Achelwilm kehrt außerdem für die Linke in den Bundestag zurück. Die 48-Jährige war für ihre Partei bereits von 2017 bis 2021 in Berlin.

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Neu aus Bremen geht es für den AfD-Kandidaten Sergej Minich in den Bundestag. Er erreicht zum ersten Mal ein Mandat und zieht über die Landesliste seiner Partei nach Berlin. Die AfD kommt bei der Wahl auf 15,1 Prozent der Stimmen in Bremen.

Drei Abgeordnete weniger aus Hamburg

Zur neuen Legislaturperiode ziehen nur noch 13 Politiker und Politikerinnen aus Hamburg in den Bundestag. Sieben von ihnen kommen über die Landesliste. Mit 22,7 Prozent ist die SPD stärkste Kraft in der Hansestadt, für die Partei gehen Frank Droßmann, Aydan Özoguz und Metin Hakverdi nach Berlin. Doch einer verpasst den Einzug in den neuen Bundestag: Trotz Listenplatz eins schafft der noch amtierende Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) es nicht wieder nach Berlin.

Drei Abgeordnete kommen jeweils von der CDU und von den Grünen. Die AfD und die Linke stellen jeweils zwei Abgeordnete. Darunter ist die Linken-Politikerin Cansu Özdemir die jüngste. Die 36-Jährige ist Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und zum ersten Mal im Bundestag vertreten.