Trotz Unsicherheiten und StandortsorgenErfolgsdruck „immens“ - deshalb bleibt Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) optimistisch

von Alexander Gurgel und Samira Bonneik

Das Steuer fest im Griff, aber wohin geht der Kurs?
Seit etwa zweieinhalb Monaten ist Olaf Lies (SPD) im Amt des Ministerpräsidenten. Zum diesjährigen Sommerinterview trifft Moderator Alexander Gurgel den 58-Jährigen in Hannover. Gemeinsam fahren sie im Tretboot über den Maschsee und klären dabei vor allem die Frage: In welche Richtung steuert Olaf Lies das Land in Zukunft? Das komplette Sommerinterview mit Olaf Lies seht ihr im Video.

Volle Kraft Richtung Wahljahr?

Die seichte Fahrt über den Maschsee gleicht wohl nicht dem, was Olaf Lies sonst aus den politischen Gewässern kennt. Zwischen SPD-Umfrageflauten und stürmischen Zeiten für die Wirtschaft, ist der 58-Jährige im Mai 2025 plötzlich Ministerpräsident geworden. Dabei wird erst im Herbst 2027 eine neue Landesregierung in Niedersachsen gewählt. Olaf Lies hatte das Amt von Stephan Weil (SPD) übernommen, nachdem der zurückgetreten war.

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Den Kurs seines Vorgängers will Olaf Lies aber beibehalten: „Es hat viel damit zu tun, dass man ein Stück von dem fortsetzt, also das Verlässliche auch bewahrt und deutlich macht, dass wir weiterhin dafür stehen, dass das, was wir sagen, dass wir das auch tun und Niedersachsen voranbringen”, sagt der SPD-Politiker im Sommerinterview mit RTL Nord-Moderator Alexander Gurgel. Mit Blick auf sein neues Amt, gibt Olaf Lies außerdem zu, dass der Erfolgsdruck für ihn „immens” sei. Dabei hat der 58-Jährige vermutlich auch schon die nächste Wahl 2027 im Blick.

Rettungsring für die Wirtschaft? Olaf Lies setzt auf Investitionen in die Infrastruktur.
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RTL Nord

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Im Sommerinterview spricht Olaf Lies, der vorher Niedersachsens Wirtschaftsminister war, über die aktuellen Herausforderungen: „Wir haben auch noch Bereiche, die uns besonders hart treffen. Stahl zum Beispiel, Aluminium, gerade für uns Stahl, weil es ja auch ein Verdrängungswettbewerb ist. Also wir müssen handeln. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass wir in Europa besser vorbereitet auf solche Verhandlungen sind.” Der SPD-Politiker setzt aber auch auf Investitionen, mit denen unter anderem die Infrastruktur wieder auf Kurs gebracht werden soll: „Wir werden intensiv dort investieren müssen, wo die Menschen es merken. Landesstraßen, Brücken. Und auch der Bund wird erheblich investieren. Das heißt, vor allen Dingen wird es darum gehen, dass die Menschen spüren, dass es besser wird.”