Tollwut-Gefahr in den USA
Hunderte Fledermäuse terrorisieren Studentenwohnheim – Evakuierung!

Es sind Szenen wie aus einem Horrorfilm.
Obwohl das Semester an der Northern Arizona University in den USA gerade erst begonnen hat, muss ein Teil der Studenten bereits wieder ausziehen. Der Grund sind hunderte Fledermäuse, die das Studentenwohnheim belagern. Das Problem: Ein Teil der Tiere soll Tollwut haben.
Fledermaus-Alarm in Studentenwohnheim
Es sind so viele Fledermäuse, dass sie selbst am helllichten Tag den Himmel dunkel färben. Die Northern Arizona University (NAU) in Flagstaff in den USA hat aktuell mit einer Fledermaus-Belagerung zu kämpfen. Laut dem Fernsehsender Arizona’s Family haben es sich die Tiere seit September vor allem in einem der Studentenwohnheime gemütlich gemacht.
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Abgesehen davon, dass es immer mehr Fledermäuse werden, die den ganzen Tag über einen Heidenkrach machen, besteht auch die Gefahr einer Tollwut-Übertragung. Einige Tiere, die bereits eingefangen wurden, seien so positiv auf Tollwut getestet worden, heißt es in einer Stellungnahme der NAU.
„In enger Absprache mit den Gesundheits- und Sozialdiensten des Coconino County gab die NAU den Bewohnern Hinweise zu Gesundheit und Sicherheit und leitete mit Unterstützung eines Schädlingsbekämpfungsunternehmens Maßnahmen zur Schadensbegrenzung im gesamten Gebäude ein“, schreibt die Uni an Arizona’s Family. Heißt: Die Studenten, die vor ein paar Wochen zum Semesterbeginn erst eingezogen waren, müssen wieder ausziehen.
Studenten versuchen die Lage mit Humor zu nehmen
„Sie haben eine Mail mit Sicherheitshinweisen herumgeschickt“, erzählt Azrael Murphy, Student der NAU. Man solle vorm Umziehen jedes Mal die Kleidung ausschütteln, unter die Betten und in jede Nische und Ecke schauen, alle Gegenstände im Raum bewegen und Kissen und Bettdecken abklopfen. „Als ich diese Mail gelesen habe, wusste ich, dass es Zeit wird, auszuziehen“, sagt er.
Die meisten Studenten aus dem Wohnheim seien mittlerweile in umliegenden Gebäuden untergebracht worden und versuchen, die Situation mit Humor zu nehmen: „Es ist noch nicht Halloween, es wäre also gut, wenn wir die Fledermäuse erstmal wieder loswerden“, sagt so Studentin Allison.
Im Video: Fledermaus verfängt sich in Haaren
Wie geht es jetzt weiter?
Wie lange die Schädlingsbekämpfung andauern wird, ist allerdings noch nicht klar. Ein paar Studenten haben wohl gehört, dass das Gebäude für den Rest des Jahres geschlossen bleibt, bestätigt ist das aber nicht. Bisher hat man unter den Dächern Bauschaum verspritzt und Hasendraht gespannt, damit die Tiere sich nicht länger unter den Dächern einnisten können.
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Immerhin wurde bisher niemand verletzt. Manche Studenten haben vorsorglich eine Tollwut-Impfung bekommen und jeder soll sich täglich auf Kratzspuren und Bisse hin untersuchen. Darüber hinaus ist bis jetzt aber alles glimpflich abgelaufen. (jbü)