Tier hatte TollwutTod im Kinderzimmer! Mädchen stirbt nach Fledermausbiss

Die Gefahr lauerte in ihrem Kinderzimmer.
Seit Jahren ist in Kanada kein Mensch mehr an Tollwut gestorben – bis jetzt. Eine Fledermaus verirrt sich in das Zimmer eines Mädchens und beißt die Kleine. Wenig später ist sie tot, das Tier war offenbar mit Tollwut infiziert. Das Tragische: Der Tod des Mädchens hätte verhindert werden können.
Eltern bringen ihre Tochter zu spät zum Arzt
Der Todesfall des Mädchens erschüttert die Provinz Ontario. Wie das dortige Gesundheitsministerium sowie diverse Medien berichten, sei das Kind Anfang September in Kontakt mit einer Fledermaus gekommen. „Sie ist mit einer Fledermaus in ihrem Zimmer aufgewacht“, berichtet Dr. Malcolm Lock vom Gesundheitszentrum der Haldimand-Norfolk Health Unit in einem offiziellen Statement.
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Die Eltern untersuchen ihre Tochter zwar, führt Lock aus, finden jedoch keine Biss- oder Kratzspuren. Sie gehen erst zum Arzt, als das Kind krank wird. Fatal. Denn für eine Tollwut-Spritze ist es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät. Das Kind stirbt nur wenige Tage nach der Infektion.
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Gegen Tollwut hilft nur eines: impfen!
In den vergangenen Jahren kam es in Kanada zu insgesamt 28 Tollwut-Infektionen, von denen alle tödlich endeten, wie die kanadische Regierung auf ihrer Webseite schreibt. In den meisten Fällen wird das Virus von Füchsen, Waschbären oder eben Fledermäusen übertragen und gilt als meldepflichtig.
Das ist auch hierzulande der Fall, allerdings gilt Deutschland seit 2008 als Tollwut-frei, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI). Wenn hierzulande ein Fall registriert wird, dann meist im Zusammenhang mit Reisenden, die im Urlaub infiziert wurden.
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Das Virus wird durch den Speichel der erkrankten Tiere übertragen und setzt sich im Zentralennervensystem fest. Während die ersten Symptome der einer Grippe gleichen – Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen – entwickeln Patienten nur wenig später Angst vor Wasser, heißt es beim RKI. Die Folge: Sie trinken nicht mehr, es kommt zu Muskelkrämpfen und einer erhöhten Reizbarkeit. Nach spätestens zehn Tagen fallen die Betroffenen ins Koma und sterben, wenn sie nicht rechtzeitig noch geimpft werden.
Das empfehlen nun auch die kanadischen Gesundheitsexperten wie Malcolm Lock. „Es ist äußerst wichtig, dass jeder, der in irgendeiner Form mit Fledermäusen in Berührung kommt, einen Arzt aufsucht“, sagte er. Selbst wenn keine Bisswunden oder ähnliches zu finden seien, solle man sich sofort impfen lassen. Nur so könne man der Infektion und Ausbreitung der Krankheit entgegenwirken.
Was mit der Fledermaus passiert ist, die in dem Zimmer des Mädchens saß, ist nicht bekannt. (jbü)
































