Schon acht Attacken registriert

Sie beißen zu! Tollwut-Robben greifen Menschen in Touristenmetropole an

Zwei Pelzrobben kämpfen miteinander.
Südafrikanische Behörden warnen vor tollwütigen Robben an Stränden in und um die Touristenmetropole Kapstadt. (Archivbild)
dpa

Betroffene sollen sofort handeln!
An Stränden um die südafrikanische Touristenmetropole Kapstadt sind nach Angaben der Stadtverwaltung acht Menschen von tollwütigen Robben gebissen worden. Was Strandbesucher jetzt dringend beachten sollten.

Erster nachgewiesener Tollwut-Ausbruch bei Meeressäugern in Kapstadt

Robben gelten als niedlich, flauschig und friedsam - doch Kapstadt kämpft gegen einen Tollwutausbruch bei den possierlichen Meeressäugern. Die Stadt habe bislang elf Fälle von Tollwut bei braunen Kap-Pelzrobben in der Westkap-Provinz bestätigt, sagt Gregg Oelofse, der Manager für Küsten- und Umweltmanagement der Deutschen Presse-Agentur.

Hinweise, dass Gebissene auch an Tollwut erkranken, gebe es bislang nicht. Betroffene werden dennoch angewiesen, sich bei einem Arzt nachträgliche Prophylaxe spritzen zu lassen. Diese sei nahezu 100-prozentig effektiv. Strandbesucher sollten sich zudem lieber von Robben und Robben-Kadavern fernhalten, heißt es in einer Mitteilung weiter.

Lese-Tipp: Urlauber aufgepasst! Diese Impfungen sind wichtig für eure Reise

Laut Oelofse handelt es sich um den weltweit ersten nachgewiesenen Ausbruch von Tollwut bei mehreren Meeressäugern. Zuvor sei 1980 nur ein Fall bei einem einzelnen Tier in Norwegen registriert worden. „Wir hatten einige Robben beobachtet, die sich sehr ungewöhnlich verhielten, und so haben wir vier getestet. Drei von ihnen waren positiv”, so Oelofse.

Im Video: Wolf läuft hinter Radfahrer auf Landstraße her

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Behörden sehen keinen „Grund zur Panik”

Der erste Tollwutfall bei einer Kap-Pelzrobbe war vom Veterinärdienst des regionalen Landwirtschaftsministeriums sowie von einem staatlichen Tierarzt am 7. Juni bestätigt worden. Das Tier war im Mai mit Bissen im Gesicht tot an den Strand gespült worden.

Die Stadt gründete daraufhin einen Untersuchungsausschuss aus Regierungsvertretern, der Nationalparkbehörde, Tierschutzorganisationen, Forschern, Veterinärexperten und Pathologen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt derzeit eine vorbeugende Tollwut-Impfung bei einer Reise in Gebiete, in denen die Krankheit verbreitet ist, wie beispielsweise Afrika.

Lese-Tipp: Touristin bei Meditation auf Zypern von giftiger Schlange gebissen - Intensivstation!

05.11.2021, Südafrika, Kapstadt: Menschen gehen am Strand spazieren, während eine tote Kap-Pelzrobbe am Strand von Melkbosstrand angespült wurde. Nach Angaben des Umweltministeriums der Provinz Westkap ist Mangelernährung die Hauptursache für die Tausenden von toten Kap-Pelzrobben die an der Westküste angespült werden. Foto: Nardus Engelbrecht/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine tote Kap-Pelzrobbe am Melkbosstrand in der Provinz Westkap. Das Tier starb an Tollwut. (Archivbild)
deutsche presse agentur

Die Tollwut greift das zentrale Nervensystem an und verläuft bei Tieren in der Regel tödlich. Laut Robert-Koch-Institut können verschiedene Säugetiere Tollwutviren in sich tragen. Hauptsächlich kommt der Erreger jedoch bei Hunden, Füchsen und Fledermäusen vor. Weltweit sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut. Die Dunkelziffer in Afrika und Asien könnte aber erheblich höher liegen. (xes, mit dpa)