Sollte ich mich jetzt impfen lassen?
Schule dicht wegen Mpox! Was ihr über Symptome, Impfung und Übertragung wissen müsst

Sie ist mit voller Wucht zurück!
Eine Zeit lang war es etwas ruhiger um die Krankheit Mpox (ehemals Affenpocken), doch jetzt die Schocknachricht: Eine Schule in der Nähe von Köln wurde vorsorglich geschlossen. Dieses Vorgehen dürfte bei vielen Menschen viele Fragen aufwerfen. Wir versuchen, einige davon zu beantworten.
Mit Mpox infiziert? So erkennt ihr den charakteristischen Hautausschlag
Eine solche Vorsichtsmaßnahme dürfte die Alarmbereitschaft der Bevölkerung erhöht haben. Fragen wie „Kann auch ich mich jetzt infizieren?”, „Wie wird Mpox übertragen?” und „Woher weiß ich überhaupt, dass ich Mpox habe?” beschäftigen derzeit mit Sicherheit den ein oder anderen.
Im ersten Moment kommt Mpox wie andere Krankheiten daher.
Fieber
Schüttelfrost
Erschöpfung
Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen
sowie geschwollene Lymphknoten können erste Vorboten des Virus sein
Erst nach rund ein bis drei Tagen treten laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die charakteristischen Hautveränderungen auf:
Es kommt zu einem Hautausschlag mit Flecken, Bläschen und Pusteln. Er kann am ganzen Körper auftreten und starke Schmerzen verursachen.
Im späteren Krankheitsverlauf bilden sich Krusten, die von selbst abfallen.
Wer diese Symptome bei sich feststellt, der sollte den Kontakt mit anderen Menschen meiden und auf gute Hygiene achten, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Außerdem sollte der Kontakt zu einem Arzt gesucht werden – zunächst jedoch am besten nur telefonisch. Das weitere Vorgehen kann dann besprochen werden.
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Wie kann man sich mit Mpox anstecken?
Dieser Ausschlag ist es auch, der Mpox von Mensch zu Mensch überträgt. Das Sozialministerium empfiehlt daher dringend, „direkten, engen Kontakt mit Ausschlägen, Bläschen oder Pusteln von erkrankten Personen” zu vermeiden. Auf Küssen, Umarmen, Kuscheln und Sex sollte verzichtet werden.
Doch auch über Gegenstände, die von infizierten Personen verwendet wurden, kann sich Mpox verbreiten. Handtücher, Bettwäsche, Kleidung und Geschirr sollten nicht gemeinsam genutzt werden. Ebenso wird von längeren Unterhaltungen mit wenig Abstand abgeraten. Die Wahrscheinlichkeit sei bei engem Kontakt mit erkrankten Personen hoch. „Der Inhalt der Bläschen ist hoch ansteckend”, heißt es.
Im Video: Stigma Affenpocken: Die Krankheit der schwulen Männer?
Wie wird Mpox behandelt?
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) stehe bei der Behandlung von Mpox die Schmerzlinderung im Vordergrund. Der Hautausschlag könne unter Umständen mit „Zink-Schüttelmixturen” behandelt werden. Zur antiviralen Therapie bei Erwachsenen und Kindern ab 13 Kilogramm Körpergewicht stehe außerdem das Virostatikum Tecovirimat zur Verfügung.
Kann man einer Mpox-Erkrankung vorbeugen?
Neben den vom Sozialministerium empfohlenen Verhaltensweisen, wie dem Verzicht auf engen Kontakt mit Infizierten, gibt es auch die Möglichkeit, sich gegen Mpox impfen zu lassen. Seit 2013, so erklärt das RKI, sei der Pocken-Impfstoff Imvanex für Menschen über 18 Jahren in der EU zugelassen. Seit 2022 habe er Indikationserweiterung zum Schutz vor Mpox erhalten.
Aktuell wird diese Impfung allerdings nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Dazu gehören:
Personen, die Kontakt mit dem Virus hatten, jedoch noch keine Symptome zeigen – etwa nach engem körperlichen Kontakt über nicht intakte Haut oder über Schleimhäute, nach längerem ungeschützten face-to-face-Kontakt oder aber, wenn Labor-Personal versehentlich ungeschützten Kontakt zu Laborproben hatten. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Postexpositionsprophylaxe, also um eine Vorsorgemaßnahme nach erfolgtem Kontakt mit einem bestimmten Erreger.
Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko – etwa Männer über 18 Jahre, die gleichgeschlechtlichen Sex haben und häufig den Sexualpartner wechseln, oder Personal in Speziallaboratorien. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Indikationsimpfung.
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Warum wird die Impfung nicht allen Menschen empfohlen? Das könnte daran liegen, dass die meisten Erkrankungen relativ milde verlaufen und sich auch selber begrenzen, wie Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview erklärt. Bedeutet: „Es geht also wieder weg.” Auch wenn die Schulschließung in Rösrath Ängste schüren könnte, sollte man bewusst machen, dass es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme handelt. Dr. Specht sagt sogar: „Die Schulschließung ist meines Erachtens übertrieben. Man hätte das, glaube ich, auch anders lösen können.” Eine große Verbreitung im normalen Schulkontakt hält der Mediziner für eher unwahrscheinlich.