Neugeborenes stand unter Drogen

Schwangere will Baby auf Facebook an den „Meistbietenden” verkaufen

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Es meldeten sich mehrere Adoptiveltern bei der Schwangeren (Symbolbild).
Fabian Strauch/dpa

Was hat die junge Mutter wohl zu dieser Entscheidung getrieben?

Eine Schwangere (21) aus Texas sucht nur wenige Tage vor der Geburt ihres Kindes in einer Facebook-Gruppe für Adoptiveltern nach Adoptiveltern für ihr Ungeborenes. Eine Frau meldet sich bei Juniper Bryson: Sie würde das Baby adoptieren. Doch dann stellt sich heraus, dass die 21-Jährige eigentlich Geld für ihr Kind haben will - auf Facebook sucht sie nach dem Meistbietenden. Der Betrug fliegt auf, die Mutter sitzt nun hinter Gittern.

Laut der Schwangeren sei das Baby unter Drogen

Einen Tag vor dem Post in der Adoptiveltern-Gruppe habe sich die Schwangere an ein Familienmitglied gewandt und gefragt, ob sie jemanden kenne, der ein Kind adoptieren wolle. In dem Gespräch gibt Bryson laut Gerichtsakten an, dass das Kind positiv auf Drogen sein würde, so berichtet der US-Sender ABC13. Das ganze geschieht im September. Daraufhin fragt das Familienmitglied auf Facebook, ob jemand an einer Adoption interessiert sei. „Sie braucht jemanden, der bei den Wehen dabei ist und den kleinen Jungen mit nach Hause nimmt. Sie will nicht, dass er in eine Pflegefamilie kommt“, heißt es laut ABC13 in der Anklageschrift.

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Ein Paar ist schon auf dem Weg, dann fordert die Schwangere Geld

Doch dann offenbart die werdende Mutter dem Familienmitglied, dass sie Geld für das Baby haben wolle. In den folgenden Tagen unterhält sich Bryson mit mindestens sieben verschiedenen Personen über die Adoption ihres Kindes, so die Ermittler laut dem US-Sender. Darunter auch mit einem gleichgeschlechtlichen Pärchen, welches sich von Louisiana auf dem Weg nach Houston macht. Auf dem Weg fragt die Schwangere das Paar nach 150 Dollar (umgerechnet knapp 140 Euro). Bryson blockiert die Nummer der zukünftigen Adoptiveltern, gibt sie dann wieder frei und sagt: „Wenn Ihnen das Baby keine 200 Dollar wert ist, dann können Sie es vergessen.“

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Mutter sitzt in Haft und hat das Sorgerecht

Auch Wendy Williams aus Houston ist im Kontakt mit der 21-Jährigen. Als sie erfährt, dass Bryson am 23. September in den Wehen liegt, schickt sie ein Taxi zu dem Hotel, in dem sie wohnt, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Nur einen Tag später kommt das Baby auf die Welt, unter Drogen, wie aus Gerichtsakten hervorgeht. Beide Parteien unterzeichnen Adoptionsdokumente. Die 21-Jährige postet auf Facebook, dass sie ein Zuhause für das Baby gefunden habe, und markiert Williams. Die bekommt daraufhin Hass-Kommentare - wie könne sie nur dieses Baby kaufen, schreiben einige online.

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Daraufhin kontaktiert sie die Polizei. Bryson wird Tage nach der Geburt mit offenen Haftbefehlen in Handschellen aus dem Krankenhaus geführt, sitzt nun in Haft. Kurz davor entzieht sie Williams noch das Sorgerecht. Wendy Williams kämpft jetzt vor Gericht, dass sie wieder das Sorgerecht bekommt - momentan sei das Baby bei Freunden der biologischen Mutter, so der US-Sender. Doch Williams gibt nicht auf und hofft, dass sie eines Tages doch noch die rechtmäßige Mutter sein wird. (anr)