Er kämpfte für die Ukraine

Ex-Bundeswehrsoldat wegen mehrfacher Vergewaltigung in U-Haft

Rheinmetall liefert in großem Stil digitale Ausrüstung für Infanteriesoldaten der Bundeswehr. (Archivbild)
Ein ehemaliger Soldat der Bundeswehr soll mehrere Frauen vergewaltigt haben. (Symbolbild)
Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Er soll sich selbst sogar dabei gefilmt haben!
Ein 30-jähriger ehemaliger Bundeswehrsoldat sitzt wegen Verdachts auf mehrere Vergewaltigungen in U-Haft. Auch große Mengen Kinderpornographie wurden bei ihm gefunden. Er wurde von der Ukraine nach Deutschland ausgeliefert.

Taten in Deutschland, der Schweiz und Ukraine

Der 30-Jährige stammt aus dem Landkreis Hof in Oberfranken, teilte ein Sprecher der Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg mit. Die Überstellung des Mannes am vergangenen Montag ist demnach die Folge langwieriger Ermittlungen auch in Zusammenarbeit mit Behörden der Ukraine.

Der 30-Jährige soll in drei Fällen Frauen vergewaltigt haben. Die mutmaßlichen Tatorte befinden sich demnach in Deutschland und der Schweiz. Es gebe zudem Anhaltspunkte für ähnliche Vorkommnisse in der Ukraine, teilte der Sprecher mit.

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Begonnen hatten die Ermittlungen gegen den Mann bereits im Februar 2022, als die Zentralstelle Cybercrime aus den USA einen Hinweis zu kinderpornografischem Material im Internet erhielt. Im März 2022 folgten Durchsuchungen beim Verdächtigen im Landkreis Hof und in einem Objekt in Nordrhein-Westfalen. Dabei wurde umfangreiches Bild- und Videomaterial sichergestellt, darunter mehr als 400 Videos und rund 5.700 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt. Zudem stießen die Beamten auf Munition aus den Beständen der Bundeswehr und einen selbstgebauten Molotowcocktail. Anlass für einen Haftbefehl sahen die Ermittler damals zunächst nicht - die Datenauswertung stand zu diesem Zeitpunkt noch aus.

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Soldat kämpfte noch vor kurzem gegen Russland

Der Beschuldigte soll laut eigenen Angaben zuletzt auf der Seite der Ukrainer an der Front gegen Russland gekämpft haben. Anfang Februar wurde er in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine festgenommen und über Polen nach Deutschland gebracht.

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Auf den sichergestellten Datenträgern des Mannes fanden sich demnach selbst gefertigte Aufnahmen, die ihn bei den mutmaßlichen Vergewaltigungen zeigen sollen. Auch im Internet soll der Mann Aufnahmen davon veröffentlicht haben. Zu den Vorwürfen habe der Beschuldigte bislang keine Angaben gemacht. (dpa)