Perfide Masche mit KI-Stimme
Mutter von RTL-Reporterin wird Opfer von Telefonbetrug – wie ihr euch schützen könnt
Hallo Mama, ich brauche deine Hilfe!
Es ist eine perfide Masche, die für Angst und Schrecken sorgt: sogenannte Schock-Anrufe. Die Mutter einer RTL-Reporterin erlebt einen solchen Anruf hautnah. Am Telefon hört sie vermeintlich die Stimme ihrer Tochter, sie weint, spricht davon, einen Menschen überfahren zu haben. Um eine Untersuchungshaft zu vermeiden, brauche sie Geld. Ihre Mutter soll für sie bürgen, doch der Anruf ist eine Falle. RTL verrät euch, wie man sich vor dieser Form des Telefonbetrugs schützen kann.
KI-Audiofakes täuschen vertraute Stimmen vor
Als bei Frau Zilch nachmittags das Telefon klingelt, ahnt sie nichts Böses. Auch als sie die Stimme ihrer Tochter hört, glaubt sie nicht an einen Betrug: „Ich habe das nicht eine Sekunde angezweifelt und eigentlich bin ich ja schon ziemlich kritisch und vorsichtig“, sagt sie im Gespräch mit RTL. Betrüger haben die Stimme ihrer Tochter mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) geklont. Dazu reichen oft kurze Sprachfetzen, die sich in sozialen Medien oder, im Falle unserer Reporterin, aus Fernsehbeiträgen entnehmen lassen. Damit wird die KI trainiert und imitiert anschließend täuschend die Stimme.
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Im weiteren Gesprächsverlauf übernimmt eine angebliche Kommissarin das Gespräch, später kommt noch eine vermeintliche Staatsanwältin hinzu. „Angeblich soll ich bis zum Prozess in Untersuchungshaft kommen und meine Mutter soll so lange für mich bürgen“, erklärt Tochter Madeline. Wie täuschend echt die Audiofakes klingen, zeigen wir euch oben im Video. Hinter der Betrugsmasche stecken gut organisierte Banden, zumeist agieren sie aus dem europäischen Ausland. Wie lukrativ die Masche sein kann, zeigen aktuelle Zahlen: Geschätzte zwei Millionen Euro wurden allein in Köln letztes Jahr mit diesen Schockanrufen erbeutet.
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Was passiert, wenn ich Geld gezahlt habe?
Ist man erstmal auf die Masche hereingefallen und hat Geld überwiesen, stehen die Chancen schlecht, dieses zurückzuerlangen. Im Falle unserer Reporterin hat ihre Mutter zwar kein Geld überwiesen, doch der Schrecken sitzt tief. Sein eigenes Kind in einer solchen Notlage zu vermuten, „das war das, was mich auch so traumatisiert hat“, gibt Frau Zilch zu. Welche Schutzmaßnahmen es gibt, um diese Form des Betrugs zu entlarven, verrät ein Experte oben im Video. Frau Zilch hatte jedenfalls Zweifel - zum Glück. Ein Anruf bei ihrer Tochter ließ die miese Masche auffliegen.