Drama im Mallorca-Urlaub
Pool-Pumpe saugt Arm von Jungen (5) an – Hotel soll Gefahr gekannt haben
Es waren wohl die schlimmsten Minuten seines jungen Lebens.
Ein Junge (5) ist in einem Hotelpool auf Mallorca mit seinem Arm in ein Ansaugrohr geraten. Rettungsteams mussten ihn in einer aufwändigen Aktion befreien. Das Hotel soll von dem defekten Rohr gewusst haben.
Mallorca: Unglück in Hotel in Can Picafort
Das Unglück ereignete sich am Sonntag gegen 17.50 Uhr in Can Picafort im Nordosten Mallorcas, berichtet die Mallorca Zeitung unter Berufung auf Crónica Balear. Im Pool des Hotels befand sich ein sogenannter Skimmer, eine Vorrichtung zum Absaugen von Verschmutzung. Doch er wies kein Schutzgitter auf. Der Unterarm des Jungen wurde durch den starken Saugeffekt eingesogen; das Kind konnte sich nicht allein befreien.
Wasser aus dem Pool abgelassen, um Fünfjährigen zu retten
Auch die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten den Arm des Fünfjährigen nicht aus dem Rohr lösen. Deshalb musste das Wasser aus dem Pool gepumpt und der Skimmer aufgebohrt werden. Um den Jungen zu beruhigen, setzten ihm die Einsatzkräfte einen ein Helm auf und bedeckten seine Ohren.

Erst nach rund 30 Minuten war alles vorbei und der Arm des Fünfjährigen aus dem Ansaugrohr befreit. Er kam ins Krankenhaus und wurde dort untersucht. Nach Informationen des Mallorca Magazins hat er sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen. Doch der blaue, geschwollene Arm des Jungen zeigt, wie stark die Saugkraft der Pumpe war.
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Defektes Ansaugrohr im Pool soll dem Hotel bekannt gewesen sein
Der Defekt des Gitters war dem Hotel offenbar bekannt. Ein Bademeister des Hotels erklärte laut Mallorca Zeitung, er habe bereits vor dem Unglück an der Rezeption Bescheid gegeben, dass das Schutzgitter der Absauganlage defekt sei. Daraufhin sei allerdings nur ein Provisorium angebracht worden, das sich sehr leicht löse. Ein weiterer Bademeister erklärte, gewusst zu haben, dass der Skimmer nicht richtig funktioniere.
Ähnlich äußerte sich ein Urlauber des Hotels bei der Polizei: Kurz vor dem Unglück habe er bemerkt, dass der Skimmer das Wasser ungewöhnlich stark einsauge. Zwar hätten sich Bademeister ein Bild von der Lage gemacht, allerdings nichts unternommen. Wie das Hotel den Vorfall erklärt, berichtet die Mallorca Zeitung nicht. Die Behörden prüfen, ob sie ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrlässigkeit einleiten. .
Pool-Pumpen als tödliche Gefahr
Eltern sollten immer mit ihren Kindern in den Pool gehen, um zu prüfen, ob es unter Wasser Strömungen gibt. Verspürt man einen starken Sog, auch mit den Haaren fernbleiben! In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Unfällen, bei denen Haare von Pool-Pumpen angesaugt wurden – oft mit tödlichen Folgen vor allem für Kinder.
Urlauber, die etwas Bedenkliches oder Gefährliches entdecken, sollten dies umgehend dem Hotel melden und auch bei der Reiseleitung schriftlich hinterlegen. So kann später niemand behaupten, von nichts gewusst zu haben.