„Es belastet mich massiv”Nach Spott-Attacke! Politikerin will Tabu brechen

Sie bekam Spott und Hohn für einen Migräne-Anfall.
Jetzt wehrt sich die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek. Sie spricht offen über ihre Krankheit und die massiven Einschränkungen, die sie mit sich bringt. Damit will sie ein Zeichen setzen.
Als Heidi Reichinnek in einer Talkshow keine Antwort geben konnte, begann der Spott
Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek spricht offen über ihre Migräne-Erkrankung. „Ich habe diese Erkrankung und sie belastet mich massiv”, sagt die 37-Jährige der Rheinischen Post. Viele Termine könne sie trotz Migräne nicht absagen und müsse sich dann mit Medikamenten helfen.

In diesen Fällen nimmt sie nach eigener Aussage ein „sehr starkes Mittel, das dazu führt, dass man sich nicht mehr so gut konzentrieren kann”. Ende April hatte Reichinnek in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz” auf eine Sachfrage erklärt, dass sie die Antwort nicht parat habe, auch weil sie aktuell unter Migräne leide. Kritiker hatten dies als Ausrede gewertet und spöttisch kommentiert.
Reichinnek fordert offenen Umgang mit Erkrankungen
Reichinnek plädiert für einen offeneren Umgang mit Krankheiten oder Schwächen in der Politik. Sie kritisiert, dass der Bundestag die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht nicht repräsentiere, auch nicht mit Blick darauf, wer chronische Krankheiten oder Behinderungen habe. Umso wichtiger finde sie es, darüber zu sprechen. „Ich würde niemanden dazu auffordern, weil es eine sehr private Entscheidung ist, solche Sachen öffentlich zu machen. Aber natürlich ist es ein wichtiges Zeichen, das für Sichtbarkeit sorgt. Gerade bei Migräne”, sagt sie der Rheinischen Post. Die Krankheit betreffe vor allem Frauen. „Und wie oft werden Frauen nicht ernst genommen, wenn sie sagen, dass sie massive Kopfschmerzen haben”, kritisiert die Politikerin.
Was ist Migräne?
Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Zu den Beschwerden zählen oft hämmernde, pulsierende Kopfschmerzen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Gerüche sowie Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) von 2020 sind 14,8 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer in Deutschland betroffen. (rsa)
Verwendete Quellen: Deutsche Presse-Agentur, Rheinische Post
































