Touristenboot mit 44 Menschen sinkt im Roten MeerDeutsche unter den Vermissten – Suche geht weiter

von Jürgen Weichert und Sebastian Stöckmann

Drama vor der ägyptischen Küste.
Nach dem Schiffsunglück im Roten Meer am Montag gehören auch Deutsche zu den Vermissten. „Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden.” Das teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit.

Überlebende nach Schiffsunglück im Roten Meer gefunden

Sea Story
Reiseanbieter bewerben die Sea Story als Boot für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer.
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Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Paar aus München sowie eine weitere Frau und einen Mann. Konkret handele es sich dabei um einen 32-jährigen Mann und ein Ehepaar aus München, von denen beide 41 Jahre als sind, hieß es aus informierten Kreisen. Unklar blieb, ob die Deutschen unter den bereits tot geborgenen Opfern sind.

Nach einer ersten Suche waren 16 von insgesamt 44 Menschen an Bord vermisst worden. Zu dem fünftägigen Ausflug zu Tauchplätzen waren neben vier Deutschen und zwei Schweizern auch etwa 20 Touristen aus anderen europäischen Ländern aus den USA, China und Ägypten an Bord, sagte der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi. Britischen Medienberichten zufolge wurden vier Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium erklärte, es leiste „einer Reihe britischer Staatsbürger und ihrer Familien” konsularische Unterstützung. An Bord waren nach offiziellen Angaben 31 Touristen und eine 14-köpfige Besatzung.

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Suche nach vermissten Touristen wird intensiv fortgesetzt

Am frühen Montagmorgen setzte sie Hanafi zufolge einen Notruf ab. Laut Schilderungen der Menschen an Bord habe eine große Welle das mehrstöckige Boot getroffen und innerhalb von etwa fünf Minuten kentern lassen. Bevor es sank, hätten einige Passagiere es nicht mehr rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft.

Nach RTL-Informationen waren die Rettungsteams nach dem Unglück schnell vor Ort. Das Militär suchte mit Marineschiffen und Suchflugzeugen nach den Urlaubern und dem versunkenen Schiff. In stürmischer See konnten nahe der Küstenstadt Marsa Alam 28 Menschen gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Seit Sonnenaufgang am Dienstag geht die Suche intensiv weiter. Auch private Tauchboote beteiligen sich daran.

Die Behörden wollen jetzt klären, wie ein erst zwei Jahre altes Urlaubsboot so schnell sinken kann. Im Vordergrund steht jedoch die Suche nach den Vermissten.

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Ägypten: Crew der Sea Story setzte morgens Notruf ab

Die Crew der Sea Story hatte am frühen Montagmorgen einen Notruf abgesetzt. Reiseanbieter bewerben die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer. Sie legte nach Angaben Hanafis gestern aus Port Ghalib ab und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Retter würden zusammen mit der Marine nach weiteren Überlebenden suchen, teilte Hanafi mit.

Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte am Roten Meer bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. In dem nordafrikanischen Land herrscht auch während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit. (bst mit dpa)