Mutiger Nachbar in Hilzingen wird bei Angriff zum Helden
„Ich hätte ihm die Axt aus der Hand geschlagen“
Es sind Szenen wie aus einem Horrorfilm!
Ein Axt-schwingender Mann greift plötzlich eine Frau und ihre Tochter im Kreis Konstanz am Mittwochnachmittag (16. April) an, die sich im Auto befinden. Bernd Kaier – ein mutiger Nachbar – kann nicht tatenlos zuschauen, er stellt sich dem aggressiven Mann in den Weg und wird zum Lebensretter.
Nachbar stoppt Axt-Angreifer mit Pickelstiel
Die verzweifelte Mutter versucht noch, den Angreifer zur Vernunft zu bringen – ohne Erfolg. Bernd Kaier beobachtet das Geschehen und zögert nicht. Er stellt sich mit einem Pickelstiel bewaffnet dem Axt-Angreifer in den Weg. „Da hilft man ja eigentlich, oder? Da gibt es ja gar nichts anderes als zu helfen“, erzählt der 62-Jährige im RTL-Interview. „Ich bin schon hinterher und habe ihn abgelenkt, dass er wieder hochkommt. Damit er nicht noch mehr kaputt macht, weil das Mädchen ja im Auto gesessen hat.“
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Die Situation ist völlig außer Kontrolle. Von der Mutter und ihrem Kind lässt er zwar ab, doch was er als nächstes vorhat, ist unklar. „Ich hätte ihm die Axt aus der Hand geschlagen“, so der heldenhafte Nachbar im Gespräch mit RTL. „Weil er schon öfters aufgefallen ist. Ja, ich musste da einfach helfen. Da gibt es nichts anderes.“
Inmitten des Chaos greift die Polizei ein. Schüsse fallen. Der Angreifer stirbt. Doch die Fragen bleiben: Was hat den Mann zu dieser Wahnsinnstat getrieben? Und warum musste es so enden?
„Er hat immer vom Balkon gebrüllt”
Der Angreifer, der in einem heruntergekommenen ehemaligen Kindergarten haust, ist laut Bernd bereits öfter durch aggressives Verhalten aufgefallen. „Er hat immer vom Balkon gebrüllt. ‚Ihr seid alles Arschlöcher und Idioten’ und so Sachen.“
Ein weiterer Nachbar, der anonym bleiben möchte, kannte den Angreifer gut und spricht mit RTL emotional über den Vorfall. „Er hatte schon ganz lange Probleme mit sich, mit der Welt. [...] Aber ich denke, für ihn ist ein langer Leidensweg gestern zu Ende gegangen”, erzählt er. Es sei aber nicht nötig gewesen, ihn zu erschießen, meint der Nachbar. Hilfe wäre früher wichtig gewesen. „Ich habe einen Draht zu ihm gehabt, und ich hätte ihn sicher runterbringen können”, meint der Mann, der nur 15 Minuten zuvor das Haus verlassen haben soll.
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Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen, es besteht laut Polizei keine Gefahr für die Bevölkerung.