Verkäufer genervt von UnternehmenszentraleRiesiger Lidl-Ärger um Billig-AirTags - Streit in den Filialen um „nur zehn Stück”

Ein Schild weist auf eine Lidl-Filiale hin
Ärger bei Lidl: Die Billigversion der Apple AirTags war teils schon nach wenigen Minuten ausverkauft. Verkäufer berichten von Streit zwischen Kunden um den Anhänger, mit dem man verlorene Geräte wiederfinden kann
RTL
von Roger Saha und Amina Gall

„Die Leute haben sich um die wenigen Dinger gestritten” – riesiger Ärger HEUTE in den Lidl-Filialen um die Billigvariante der Apple AirTags für 4,99 Euro!
In seinen Prospekten und in der App wirbt der Discounter riesengroß für den Anhänger, mit dem man Schlüssel und andere Gegenstände wiederfinden kann. Das Problem: Es gab in vielen Filialen offensichtlich nicht genug der „SILVERCREST® Smart Tag Finder ,SSTF A1’ mit Schutzhülle”. Das hat eine RTL.de-Stichprobe ergeben.

Lidl-Filialen öffnen um 7 Uhr - Augenblicke später waren die AirTags ausverkauft

Ein Screenshot des Lidl-Onlineshops beweist: Der Smart Tag ist ausverkauft
Auch Online ist der Smart Tag der Eigenmarke Silvercrest ausverkauft
Screenshot Lidl-Onlineshop

Um kurz vor 8 Uhr bin ich, der RTL-Reporter, in der Lidl-Filale in Köln. Ich möchte einen der Billig-AirTags kaufen. Kann man immer gebrauchen. In dem Geschäft sehe ich den Anhänger nicht. Ich frage zwei Verkäuferinnen, die gerade Joghurt einräumen: „Entschuldigung, wo finde ich den Smart Tag?” Mitleidig gucken mich die zwei Frauen an, es bricht regelrecht aus ihnen heraus. Eine sagt mir: „Ganz schlimm. Die Leute standen schon vor 7 Uhr vor dem Laden. Nach wenigen Minuten war alles ausverkauft. Wir stehen hier mit nichts da. Es gab richtigen Streit unter den Kunden.” Und sie schimpft weiter: „Die Zentrale hat uns viel zu wenig geschickt. Bitte, bitte beschweren Sie sich da. Wir können hier nichts machen.” Mein Eindruck: Lässt die Lidl-Leitung seine Mitarbeitenden im Regen stehen?

Auf seiner Homepage preist Lidl den Smart Tag zum „Mega Sparpreis” an.
„Lidl Plus”-Kunden bekommen den Smart Tag für 4,99 Euro und damit fünf Euro günstiger als andere Kunden. Problem: RTL.de hat bei einer Stichprobe keine Filiale gefunden, in der der Billig-AirTag zu finden ist.
Lidl.de

Die Frauen und Männer in den Filialen bekommen den ganzen Ärger ab, müssen heute vermutlich tausendfach erklären, warum DAS Top-Produkt der Woche viel zu schnell ausverkauft war. „Haben Sie schon im Online-Shop geguckt?”, fragt mich die Verkäuferin noch. Mache ich. Es ist inzwischen kurz nach 8 Uhr. Auch bei Lidl.de: AUSVERKAUFT!

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RTL.de macht den Lidl-Test in mehreren Filialen - Smart Tag nirgendwo mehr zu bekommen

RTL.de macht am Mittwochmorgen in insgesamt fünf Filialen in und um Köln die Stichprobe. In keiner einzigen gibt es die Billig-AirTags noch. Eine Verkäuferin sagt: „Wir hatten nur zehn Stück, die waren alle um 7 Uhr direkt weg. Die Leute standen seit 6.30 Uhr vor der Tür und haben gewartet.” Sie hätte dann in anderen Filialen versucht weitere Produkte zu bekommen – aber nichts zu machen. Auch in Berlin und Brandenburg gibt es viele lange Gesichter, berichtet die BZ. „Es kam nichts an“, berichtet eine Verkäuferin der Zeitung.

Ein Screenshot des Lidl-Onlineshops beweist: Der Smart Tag ist ausverkauft
Auch Online ist schon alles ausverkauft
Screenshot Lidl-Onlineshop
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Smart Tag bei Lidl ausverkauft - hatte der Discounter zu wenig davon?

Hatte Lidl zu wenig von den Smart Tags bestellt und an die Filialen geliefert? RTL.de hat dem Discounter zahlreiche Fragen gestellt und um eine Stellungnahme gebeten. „Für jede Aktion bestimmen wir den zu erwarteten Bedarf der jeweiligen Produkte auf Grundlage zahlreicher Faktoren wie beispielsweise unserer Erfahrungswerte aus vergleichbaren früheren Aktionen. Aufgrund einer unerwartet hohen Nachfrage kann es jedoch sein, dass einzelne Artikel bereits im Laufe des ersten Angebotstages ausverkauft sind”, schreibt das Unternehmen. Darüber würden sie auch in ihrer Werbung informieren. Konkrete Angaben, wie viele Smart Tags im Schnitt an einzelne Filialen geliefert wurden, machte Lidl nicht. Nur, dass deutschlandweit „noch eine größere Anzahl an Smart Tag Findern verfügbar” seien.